Opernspektakel "Aida" in Hamburg: Wie gemacht für eine Arena
Heute Abend wird die Barclays Arena in Hamburg zur Opern-Bühne. Dann kann man dort die weltberühmte Oper "Aida" von Giuseppe Verdi erleben - mit fast echten Tieren und einer Menge menschlichem Personal.
Ist es die Barclays Arena oder das alte Ägypten? So ganz sicher kann man sich beim Anblick der 800 Quadratmeter großen Spielfläche nicht sein. Man sieht riesengroße Tempelfassaden und ägyptische Teppiche mit hieroglyphischen Zeichen. Herrliche altägyptische Folklore - und "Aida" geht auch durch die Nase.
Damit das Publikum schon beim Betreten der Halle in diese Welt eintauchen kann, haben die Macher extra ein Parfüm gemischt, erklärt Produzent Jasper Barendregt: "Es ist ein bisschen so, wie wenn du in einem warmen Land aus einem Flugzeug steigst und es kommt dieser Geruch des Landes rein. Das Gefühl wollen wir in der Arena hervorrufen."
"Aida": Wie gemacht für eine Arena
Verdis Oper erzählt die Geschichte der äthiopischen Königstochter Aida, die eine Gefangene des ägyptischen Pharaos ist, sich dann aber in den Feldherrn Radamas verliebt. Es geht um große Themen: Liebe, Treue und Verrat. Die Inszenierung ist nicht nur was für Opernfans, sondern gerade auch für solche, die sonst eher nicht in die Oper gehen, erklärt Barendregt: "Die Triumph-Marsch-Musik wird alle zwei Tage in Fußballstadien gespielt und stammt aus dieser Oper. Die Geschichte ist wie gemacht für eine Arena. Die ist nicht schwierig und man braucht keinen Opernführer."
Ein Highlight der Oper ist sicher auch die lebensecht aussehende Elefantendame Anyana. Sie wird von neun Puppenspielern bewegt. Das ist wirklich beeindruckend - auch von Nahem. Solistin Sophia Maeno reitet als Prinzessin Amneris auf dem Elefanten. "Darauf zu sitzen, ist das einfachste", sagt Maeno. "Was wirklich aufregend ist, ist darauf zu steigen, weil der über vier Meter groß ist. Ich sitze bequem und kann mich zurücklehnen, wobei es ziemlich schaukelt. Ich habe eine tolle Aussicht da oben."
Das Publikum ist hautnah dabei
Da fast die ganze Arena bespielt wird, kann es durchaus passieren, dass die Armee des Pharaos direkt an einem vorbei läuft oder das Publikum plötzlich denkt, es schwimme im Nil. Aber keine Sorge - nass wird hier keiner. "Es ist ein Erlebnis für alle Sinne", findet Barendregt. "Es ist fast zum Anfassen. Man hört, dass diese Person akustisch neben dir steht und singt. Das ist wirklich hautnah."
Insgesamt wirken 250 Menschen mit, darunter ein 40-köpfiger Chor und 50 Tänzerinnen und Tänzer. Mittendrin: Jan Kötte. "Es ist eine neue Erfahrung für mich, weil ich noch nicht in Arenen war", sagt er. "Es gibt verschiedene Situationen, in denen wir tanzen und gleichzeitig singen. Ich genieße es." Die letzten Proben laufen, die Choreografien sitzen. Das wird ein echter XXL-Opern-Abend.