Israelisches Ensemble gewinnt den Göttinger Händel-Wettbewerb
Im Finale der Göttingen Händel Competition hat sich am Dienstag das Nari Baroque Ensemble aus Israel gegen ein polnisches Trio und ein gemischt besetztes Quartett durchgesetzt.
Nari Baroque Ensemble heißt der Gewinner der Göttingen Händel Competition 2024. Die Sopranistin Liron Givoni, die Blockflötistin Naomi Hassoun und ihre Kollegen Yotam Haran (Cello) und Guy Pardo (Cembalo) räumten sogar gleich zwei Preise ab: den mit 5.000 Euro dotierten Preis der Göttinger Händel-Gesellschaft - damit verbunden sind ein Konzert im Rahmen der Internationalen Händel-Festspiele und eine Aufzeichnung durch NDR Kultur - und den Sonderpreis "Musik und Raum".
Denn das junge Ensemble begeisterte die Jury und das Publikum nicht nur mit seiner Musikalität, der technischen Qualität, dem durchdachten Programm und dem mitreißenden Auftritt, sondern auch mit einem schlüssigen Konzept für die räumliche Nutzung des Konzertorts. Das bedeutet ein weiteres Konzert in der Kirche von Adelebsen, einen Auftritt beim Felix!-Originalklang-Festival in Köln und noch einmal 2.000 Euro Preisgeld. Die lange Anreise von Israel hat sich also gelohnt.
Erfolg über Israel hinaus
Der Göttinger Handel-Wettbewerb hat einen großen Namen in der Alte-Musik-Szene. Umso glücklicher ist das Nari Baroque Ensemble über seinen Erfolg. Denn trotz der Verwurzelung in ihrer Heimat Israel, wo sie sich 2019 zusammengeschlossen haben, möchten die Musikerinnen und Musiker sich auch darüber hinaus einen Namen machen. Ihre beiden Preisträgerkonzerte haben sie unter das Motto "A Broken Heart Handbook" gestellt: ein fiktiver Ratgeber, wie man, glücklich singend und spielend, mit dem Pech in der Liebe umgehen sollte.
Weitere Preise für die anderen Finalisten
Zur Jury unter dem Vorsitz von Jochen Schäfsmeier, dem Geschäftsführenden Intendanten der Händel-Festspiele, gehörten außerdem der Blockflötist Erik Bosgraaf, Theresa de Luca von der Konzertplanung der Kölner Philharmonie, Michael Schäfer, Redakteur des "Göttinger Tageblatts", Christiane Irrgang aus der NDR Kultur Musikredaktion und Pierre Bornachot vom Kulturellen Begegnungszentrum im französischen Ambronay.
Bornachot hatte einen weiteren Preis zu vergeben, ein Stipendium für ein zweijähriges Coaching im Rahmen des europäischen Programms Eeemerging+, diesmal sogar mit einem Nachhaltigkeitsschwerpunkt. Dafür qualifizierte sich das polnische Trio Régence Sonore, das überdies den Bärenreiter Urtext-Preis (1.000 Euro für Noten) mit nach Hause nehmen darf. Das Publikum bei der Finalrunde in der Alten Mensa der Universität Göttingen setzte noch mal einen anderen Akzent und zeichnete das Ensemble Tra Noi aus.
Nari Baroque Ensemble: Konzert und Porträt auf NDR Kultur
NDR Kultur zeichnet das Konzert am 16. Mai in der St. Albani-Kirche in Göttingen auf und sendet es am 10. Juni ab 20 Uhr, zusammen mit einem Porträt des Ensembles. Eine 60-minütige Fassung wird auch am 7. Juli um 8 Uhr im NDR Fernsehen und anschließend auf ndr.de zu sehen sein.