NDR Elbphilharmonie Orchester: Le Sacre zum Saisonauftakt
Heute Vormittag hat das NDR Elbphilharmonie Orchester sein Programm vorgestellt. Die Saison 2023/24 startet mit Strawinskys Le Sacre. Außerdem im Programm: Beethoven, Brahms, Bruckner und Charles Ives.
Kein anderer Klangkörper prägt das Programm in der Elbphilharmonie so stark wie sein Residenzorchester, das NDR Elbphilharmonie Orchester. Fast sechzig Mal ist das Orchester dort in der kommenden Spielzeit zu erleben - und dann noch in weiteren Konzerten in Norddeutschland und auf Tournee in Europa und Japan.
Opening Night mit Le Sacre
Zum Auftakt gleich ein echter Knaller: In der Opening Night Anfang September präsentiert das NDR Elbphilharmonie Orchester eine Uraufführung und Werke aus dem 20. Jahrhundert. Darunter Igor Strawinskys Ballettmusik Le Sacre du Printemps. Auch 110 Jahre nach seiner skandalumwobenen Premiere sei das noch ein zeitlos aktuelles Stück, sagt Sonja Epping, die Managerin des Orchesters: "Ein Werk von elementarer Wucht. Deswegen ist es auch unglaublich gut geeignet, eine Saison, die so viel zu bieten hat, zu eröffnen", findet Epping.
Chefdirigent Alan Gilbert hat sich für die kommende Saison einige epochemachende Werke ausgesucht. Dazu gehört neben Strawinskys Sacre auch die vierte Symphonie von Charles Ives. "Ich glaube, sie hat zu ähnlichen Skandalen wie der Sacre geführt damals bei der Uraufführung. Ein Werk, das vollkommen aus dem Rahmen fällt, das einen großen Chor benutzt, das einen riesen Glockensatz benutzt, den man sonst nirgends braucht - er hat wirklich alle Register gezogen", so Epping über das Werk von Charles Ives.
Brahms, Beethoven und Bruckner im Programm
Die Musik des 20. Jahrhunderts spielt eine wichtige Rolle im Programm, wie Managerin Sonja Epping bestätigt: "Das ist natürlich das, was immer so gut funktioniert in dem Saal. Gleichzeitig haben wir das Programm aber mit dem Bewusstsein um die Tradition, wo wir herkommen, gestaltet. Alan wird auch eine Brahms-Sinfonie machen, es folgt dann später noch die Neunte von Beethoven, seine erste in der Elbphilharmonie. Manfred Honeck dirigiert Bruckner."
Honeck, Mallwitz, Alsop und Canellakis am Dirigentenpult
Manfred Honeck ist einer der Gäste am Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters, an der Seite von spannenden Kollegen und Kolleginnen. "Wir sind total froh, dass wir drei von den großen Dirigentinnen dieser Zeit in dieser Saison bei uns haben. Joanna Mallwitz gibt ihr lang erwartetes Debüt mit unserem Orchester, ist zukünftige Konzerthauschefin in Berlin. Marin Alsop wird wiederkommen, eine ganz tolle, erfahrene Dirigentin. Als Dritte im Bunde Karina Canellakis, die ihr Debüt vor mehreren Jahren hier hatte und dem Orchester gut vertraut ist", freut sich Epping.
Tschaikowsky mit Residenzkünstler Joshua Bell
Gut vertraut ist dem Orchester auch der künftige Residenzkünstler: der US-amerikanische Geiger Joshua Bell. "Wir hatten eine so fantastisch tolle Zeit mit Joshua Bell vor zwei Jahren auf der Europa-Tournee. Wenn man so zusammenwächst auf so einer Tournee, das ist so ein Gefühl, wo man sagt, das wird immer besser, immer schöner." Und dann fragt man den Solisten halt, ob er nicht Lust hat, öfter zu kommen. Das hatte Joshua Bell - und spielt mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester unter anderem das Violinkonzert von Tschaikowsky.
Rachmaninoff mit Anna Vinnitskaya
Das Programm setzt auf eine große Vielfalt. Dazu gehören auch zwei Komponisten-Schwerpunkte, die Sonja Epping nicht nur Tastenfans besonders ans Herz legt. "Wir werden alle Rachmaninoff-Klavierkonzerte mit Anna Vinnitskaya zu Beginn der Saison auf dem Programm haben und alle Bartók-Konzerte mit Igor Levit", verkündet Epping und führt hinzu: "Das ist Teil unsres großen Bartók-Festivals 'Kosmos Bartók' im Februar. Ein großes NDR Festival, drei Konzerte mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester und Igor Levit, ein Konzert mit der Radiophilharmonie, ein Konzert des Vokalensembles, auch die Bigband ist dabei. Ein Rundumschlag zum Thema Bartók."