Auftakt zur 8. Steffani-Festwoche unter dem Motto "Blütezeiten"
Die 8. Ausgabe der Barockmusik-Konzertreihe findet im Schloss Herrenhausen in Hannover statt, wo dieses Jahr das 350. Jubiläum des Großen Gartens gefeiert wird. Los ging es am Samstag mit La Nuova Musica aus London und dem Voktett Hannover.
Frankreich trifft auf Italien: Mit sanftem, sehnsuchtsvollem Ton singt der britische Tenor Nick Pritchard von Orpheus' Abstieg in die Unterwelt in Marc-Antoine Charpentiers Oper von 1687. Lehrer des Franzosen ist Giacomo Carissimi, dessen Oratorium "Historia di Jephte" auch erklang. Es ist die Geschichte eines Heerführers, der für seinen Sieg seine Tochter opfert. Das verbinde Charpentier mit Carissimi, sagt Dirigent und Cembalist David Bates: "Das einzige Quellenmaterial von 'Jephte' ist in Charpentiers Handschrift aufgezeichnet. Daher wissen wir, dass er dieses Musikstück kannte. Und als er nach Rom ging, um in den 1660er-Jahren die italienische Musiksprache zu erlernen, muss er sich das genommen haben."
Sopranistin Miriam Allan verzaubert das Publikum
Solistin Anna Dennis singt überzeugend, doch der heimliche Star des Abends ist die australische Sopranistin Miriam Allan, Ensemblemitglied von La Nuova Musica. Immer wieder tritt sie mit ihrem klaren Vibrato aus dem Gefolge der Euridike hervor und verzaubert mit ihrem einnehmenden Lächeln das Publikum.
Musik zwischen Zitronenbäumchen
Eintauchen in die Zeit vor 350 Jahren - das lässt sich bei der Steffani-Festwoche diesmal auch ganz physisch: Am Dienstag wird ein Konzert in der Orangerie von Schloss Herrenhausen gespielt, Musik zwischen Zitronenbäumchen, deren Früchte Kurfürstin Sophie einst so liebte. Dazu werden Werke von Telemann und Händel erklingen - Komponisten, denen auch an Pflanzen lag, sagt der Leiter der Steffani-Festwoche, Bernward Lohr: "Das Schöne ist ja, dass gerade als ältere Herren, Telemann und Händel Kontakt miteinander gehabt haben und sich über Blumen und Blumenzuchtfragen ausgetauscht haben, Saatgut oder Blumenzwiebeln bei sich bestellt haben. Sie sind zwar nicht angekommen, aber das ist eine ganz rührende Beziehung, die sich da zwischen diesen beiden berühmten Komponisten aufgetan hat und die auch in diesem Konzert erzählt werden wird."
Weitere Konzerte am 1. und 2. März
Barockmusik aus Norddeutschland steht am 1. März beim Konzert mit dem Collegium Vocale Hannover und la festa musicale auf dem Programm. Neben Dieterich Buxtehude wird Musik des Kammermusikers Clamor Heinrich Abel aus Hannover erklingen.
Im Abschlusskonzert am 2. März werden Szenen aus Opern von Agostino Steffani und Henry Purcell zu hören sein sowie "Apollo e Dafne" von Georg Friedrich Händel. Bis es soweit ist, klingt noch das Auftaktkonzert nach, in dem La Nuova Musica aus London und das Voktett Hannover wunderbar harmoniert haben.
Auftakt zur 8. Steffani-Festwoche unter dem Motto "Blütezeiten"
Das Auftaktkonzert der vierteilige Barockmusik-Konzertreihe fand in der Galerie Herrenhausen in Hannover statt.
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