CD der Woche: Lars Vogts Vermächtnis-Album voller Innigkeit
Vor einem halben Jahr verstarb der Pianist Lars Vogt. Bei einer seiner letzten Aufnahmen standen Werke von Franz Schubert auf dem Programm. Wie so oft standen ihm Christian und Tanja Tetzlaff zur Seite.
Musik zwischen Ahnung und Trost
Nur so viel: Ausblenden kann man die genannten Rahmenbedingungen jedenfalls nicht. Warum? Zunächst weil auch Schubert diese Werke kurz vor Ende seines Lebens geschrieben hat. Und: Weil diese Musik, in all ihrer Heiterkeit, in ihren Abgründen, in ihrem mal heiter scheinenden, mal melancholischen Charakter, in dieser Aufnahme außergewöhnlich erfüllt klingt.
Es sind die leisen und sehr leisen Passagen, die unter die Haut gehen; demgegenüber wirken die heftigen Ausbrüche, vor allem die lebensbejahend-heiteren Abschnitte im ersten Trio, umso befreiter. Eine Musik zwischen Ahnung und Trost.
Eine Aufnahme voller Innigkeit und Wahrhaftigkeit
Dass die Tetzlaff-Geschwister und Lars Vogt einander so gut gekannt haben, zeigt sich auch in der Art ihres Zusammenspiels: Hier entsteht Raum für einen leisen Akzent, dort bahnt sich eine versteckte Melodie Bahn. Vielleicht am berührendsten: das Notturno in Es-Dur, ein Einzelsatz Schuberts.
Neben den beiden Klaviertrios und dem Notturno enthält die Einspielung auch die Arpeggione-Sonate (mit Cello) und das h-Moll-Rondo (mit Geige). Eine Aufnahme, die etwas einfängt, was sich schwer in konkrete Worte fassen und kaum an einzelnen Kriterien festmachen lässt: Innigkeit und Wahrhaftigkeit.
Schubert: Klaviertrios
- Label:
- Ondine