Till Brönner und die NDR Bigband bei den Festspielen MV
"Once Upon a Summertime" hieß das Programm, das die NDR Bigband und Till Brönner im Schloss Bothmer in Klütz aufgeführt haben.
"Für mich war Sommer immer eine wahnsinnig gute Zeit, um Musik zu genießen, und in südlichen oder sonnigen Gefilden habe ich das ganz besonders so empfunden. Natürlich ist Sommer auch eine explizite Jazz-Zeit", sagt Till Brönner. Märchenhaft mutet seine Karriere an - der deutsche Jazz-Trompeter, der sich immer wieder neu erfunden hat. Virtuos weiß er sein Instrument zu beherrschen. Dabei ist ihm der Kontakt zu seinem Publikum immer wichtig, denn im Jazz kann man raffinierte Kunst mit Unterhaltung verbinden, findet Till Brönner - genau wie Louis Armstrong, sein frühes Idol.
Till Brönner - der Entertainer
"Den Entertainer in mir hat's schon früh gegeben. Die Trompeter, die in den 70er-Jahren immer links und rechts der Showtreppe in den Orchestern in den Fernsehshows standen, haben einen erheblichen optischen Eindruck auf mich gemacht. Die weißen Smokings! Diese Ballrooms, diese Schwarz-Weiß-Filme aus dem Apollo-Theater. Das Duke Ellington Orchestra - das war nicht nur die Musik", erzählt Brönner. "Da ist mir klar geworden: Diese Musik hat große Qualitäten, Menschen zu unterhalten. Sie ist erst später zu der Kunstmusik geworden, als die sie bei den meisten Menschen abgespeichert ist."
Lange musikalische Freundschaft mit der NDR Bigband
Till Brönner und die NDR Bigband blicken auf eine längere erfolgreiche Zusammenarbeit zurück: "German Songs" und "Chattin with Chet" hießen frühere Konzertprogramme, dirigiert und überwiegend arrangiert von Jörg Achim Keller. Sie kennen sich schon lange. Musikalische Freundschaften sind wichtig. Der Trompetenstar würde hier womöglich nicht stehen, wenn ihn nicht Posaunist Jiggs Whigham einst unterstützt hätte: Seine Kinder gingen nämlich bei Tills Vater zur Schule.
"Er hat mich beim Martins-Umzug, der im Rheinland große Tradition hat und wo man sich einiges an Taschengeld dazuverdienen kann, gehört und gedacht: Da geht ja wirklich was, kommt doch mal vorbei", sagt Brönner. "Dann hat er den entscheidenden Anruf getätigt, um mir die Vorspielmöglichkeit für das Bundesjugendjazzorchester unter Peter Herbolzheimer zu geben, was Ende der 80er-Jahre frisch gegründet wurde. Ohne Jiggs wäre ich da nie gelandet, weil ich zu jung war."
Kinderfreundlicher Jazz
Zu jung kann man Till Brönners Ansicht nach für den Jazz gar nicht sein. Er erinnert sich noch gut an einen Abend, als sein Vater ihn aufweckte, weil Dizzy Gillespie, der Mann mit den aufgeblasenen Backen beim Trompetespielen, im Fernsehen auftrat: Der kleine Till war im Halbschlaf, wie im Traum, aber er erinnert sich noch heute an den genialen Jazzer. Brönner, der selbst zwei Kinder hat, findet es wichtig, Kindern alle möglichen Arten Musik vorzustellen - vor allem live: Deswegen sei es auch ideal, Jazz am Nachmittag aufzuführen, zu einer familienfreundlichen Uhrzeit: "Jazz ist eine wunderbare Musik für Kinder, vor allem der frühe Jazz, weil da immer ein Lächeln mit involviert ist!"
Till Brönner und die NDR Bigband bei den Festspielen MV
Das Programm "Once Upon a Summertime" wurde im Schloss Bothmer aufgeführt und im ARD-Radiofestival gesendet.
- Art:
- Konzert
- Datum:
- Ende:
- Ort:
-
Park von Schloss Bothmer (Open Air)
Schlossstraße
23948 Klütz - Preis:
- ab 40 Euro, ermäßigt ab 20 Euro