Santa Claus is coming! Juliano Rossi & Lutz Krajenski mit Weihnachtssongs
Der Rocksänger Juliano Rossi liebt das American Songbook. Zusammen mit Lutz Krajenski präsentiert er Weihnachtsklassiker.
Schon als Jugendlicher gründete der Sänger Oliver Perau in Hannover die erfolgreiche Rockband "Terry Hoax", mit der er sieben Alben aufnahm und zahllose Konzerte spielte. Zudem baute er sich mit den Jahren unter dem Künstlernamen Juliano Rossi eine Solokarriere auf. Als solcher widmet er sich mit Leidenschaft dem American Songbook und Swing-Klassikern von Frank Sinatra, Dean Martin und Burt Bacharach. Daraus entstanden ist unter anderem ein Weihnachtsprogramm mit der Bigband von Lutz Krajenski, ebenfalls einem Urgestein der hannoverschen Musikszene. Für die Bigband ist das Studio von NDR Kultur EXTRA leider zu klein, daher waren Juliano Rossi und Lutz Krajenski zu zweit bei uns und haben amerikanische Weihnachts-Evergreens mit Klavierbegleitung präsentiert.
Juliano, du führst ein musikalisches Dreifachleben: Du singst in der Rockband "Terry Hoax", die gibt es seit über 30 Jahren und ist eine Institution in Hannover. Du machst auch Punk und Hip-Hop.
Juliano Rossi: Punk habe ich mal gemacht. Ich bin in den 1990er-Jahren mit einer Band nach Japan geflogen und dort als Punksänger eingesprungen, weil der eigentliche Sänger nicht konnte. Aber das muss ich nicht unbedingt nochmal machen.
Du singst auch Schlager. Warum schlagen denn musikalisch so viele Herzen in deiner Brust?
Rossi: Ich habe mir das eigentlich gar nicht so überlegt. Mit der Band "Terry Hoax" fing es an. Ich war 17 Jahre alt und ein Freund fragte mich, ob wir eine Band gründen wollen. Meine Frage war, was ich da machen soll? Er sagte: "Du singst natürlich!" Ich hatte mich wohl in einem gemeinsamen Ungarn-Urlaub als Sänger hervorgetan. Die Musik wurde von den Gitarristen vorgeschlagen. Ich passte mich sehr glaubhaft an, komponierte und textete fröhlich mit. Aber Juliano Rossi ist vielleicht näher an meinem persönlichen Musikgeschmack dran, also an dem, was ich zuhause höre. Ich singe aber auch ganz alte Schlager in Pflegeeinrichtungen und zwar für Menschen mit Demenz. Das habe ich mir nicht ausgedacht, da wurde ich gefragt, ob ich Lust hätte und ich habe ja gesagt.
In deinem Pass steht Oliver Perau, du bist jetzt hier als Juliano Rossi. Höre ich da eine gewisse Italien-Sehnsucht raus?
Rossi: Es musste schnell gehen. Ich habe damals mein erstes Konzert als Juliano Rossi gegeben. Die Redakteurin, die das groß ankündigen wollte, sagte: "Wie nennst du dich bei diesem Konzert?" Und ich sagte: "Oliver Perau." Sie wollte lieber einen klangvollen Namen. Und dann dachte ich an die Serie "Herr Rossi sucht das Glück", die habe ich gerne geschaut, außerdem suchte ich auch gerade das Glück. Also habe ich mich Herr Rossi genannt, und Juliano hatte ich mir mal für einen eventuellen Nachwuchs zurechtgelegt, der war aber in weite Ferne gerückt. So habe ich mich dann selbst Juliano getauft. Hätte ich damals ein bisschen mehr Zeit als die fünf Minuten gehabt, wäre vielleicht ein anderer Name herausgekommen. Aber ich lebe ganz gut damit. Ich war auch als Juliano Rossi im Hotel eingecheckt.
Ihr beiden kennt euch sehr lange. Ihr macht auch gemeinsam schon lange Musik. Bei der Recherche habe ich festgestellt, dass sich die Band "Terry Hoax" mal mit dem Leben von Lutz Krajenski überschnitten hat. Wie habt ihr euch ursprünglich kennengelernt?
Lutz Krajenski: Das war 1996, da war der Lutz noch ganz klein, hatte einen kleinen Schnauzer und trug einen Nikki-Pullover. Zu der Zeit hatte die Band "Terry Hoax" die Idee mit einem Keyboarder zu spielen. Da kam ich ins Spiel. Ich habe ein paar Mal auf dem Album gespielt. "Terry Hoax" hat plötzlich als Gitarrenband gesagt, wir brauchen einen Keyboarder. Dann bin ich mit auf Tour gegangen und habe eine coole Zeit gehabt. Das war der Start von unserer langen Zusammenarbeit und vor allen Dingen auch der Start einer großen Freundschaft. Das ist das Tolle, wir machen so viel Musik zusammen und sind auch wirklich gut befreundet. Das ist natürlich eine ganz andere Dimension, mit einem richtig guten Freund auf der Bühne zu stehen.
Rossi: Wenn man so gut befreundet ist, hat das auch zur Folge, dass wir manchmal überhaupt keine Pausen entstehen lassen. Wir gehen oft zusammen auf die Bühne und Lutz erzählt mir währenddessen noch was. Ich bin jemand, der vor Konzerten fürchterlich nervös ist. Manchmal denke ich, Lutz, warte doch einmal einen Moment. Und in der Pause gehen wir von der Bühne runter und dann redet Lutz einfach weiter, weil er mir noch was erzählen wollte. Lutz ist einfach unglaublich cool im Gegensatz zu mir, ich bin immer sehr angespannt.
Das Gespräch führte Anna Nóvak.