Quincy Jones spricht in ein Mikrofon und hält einen Arm hoch. © Dominic Favre/KEYSTONE/dpa
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Quincy Jones spricht in ein Mikrofon und hält einen Arm hoch. © Dominic Favre/KEYSTONE/dpa
AUDIO: Quincy Jones: Porträt der Produzenten-Legende (4 Min)

Quincy Jones: Produzenten-Legende erhält Ehren-Oscar

Stand: 13.06.2024 07:53 Uhr

Sein Sound hat Michael Jackson zum Mega-Star gemacht und ihm 28 Grammys beschert. Am 14. März wurde der Musikproduzent Quincy Jones 91 Jahre alt, ist immer noch im Geschäft - und erhält in diesem Jahr einen Ehren-Oscar.

von Thomas Steinberg

Musiker, Fernseh- und Filmmusikproduzent, Komponist, Musiker, Arrangeur und Bandleader: Quincy Jones ist ein Multi-Talent. Sein Einfluss auf die populäre Musik der letzten 75 Jahre ist unüberhörbar. 79 Grammy-Nominierungen kann er verbuchen, 28 Mal hat er die begehrteste Musik-Trophäe der Welt gewonnen, darunter 1991 den einzigartigen "Grammy Legend Award".

Ehrenoscar im November bei den Governor's Awards

Wie die Oscar Academy in Hollywood nun bekannt gab, erhält der 91-Jährige am 17. November einen Ehrenoscar - gemeinsam mit der US-Casterin Juliet Taylor. Sie stellte die Besetzung für mehr als hundert Filme zusammen. darunter "Der Stadtneurotiker", "Taxi Driver" und "Schindlers Liste".

Michael Jackson: Durch Quincy Jones zum Mega-Star 

Michael Jackson und Quincy Jones stehen mit Grammy-Trophäen bei der Verleihung der Grammy Awards im Jahr 1984 nebeneinander. © Dominic Favre/KEYSTONE/dpa
Michael Jackson und Quincy Jones bei der Verleihung der Grammy Awards 1984, bei der Jackson acht der Trophäen gewinnt.

Quincy Jones hat mit den größten Stars gearbeitet, und auch Michael Jacksons Karriere wäre ohne ihn sicherlich anders verlaufen. Als der aufstrebende Popstar Ende der 1970er-Jahren einen Produzenten für sein erstes Solo-Album suchte, war Quincy Jones, einer der meist respektierten Produzenten und Musiker, genau der Richtige. Bereits die erste Zusammenarbeit "Off The Wall" 1979 war erfolgreich. Drei Jahre später folgte dann "Thriller", das bis heute mit rund 67 Millionen verkauften Exemplaren meistverkaufte Album der Musikgeschichte. 

Quincy Jones' Karriere begann bereits Anfang der 1950er-Jahre. Mit 18 hatte ihn Jazzlegende und Bandleader Lionel Hampton als Trompeter verpflichtet. In Hamptons Band machte sich Jones auch als Arrangeur einen Namen. Er arbeitete unter anderem für seinen Jugendfreund Ray Charles, Count Basie und Duke Ellington. Ende der 1950er-Jahre ging Jones nach Paris, studierte dort und trat auf. Während der zahlreichen Club-Nächte erkannte er: "Die Franzosen wissen mehr über unsere Musik als die Amerikaner. Sie verstehen diese Musik wirklich."

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Quincy Jones, US-amerikanischer Musikproduzent, Komponist, Jazztrompeter, Arrangeur und Bandleader © Netflix / Courtesy Everett Collection

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Frank Sinatras "Fly Me To The Moon": Erster Song auf dem Mond 

In Südfrankreich traf er auch zum ersten Mal Frank Sinatra und produzierte später dessen berühmte Fassung von "Fly Me To The Moon". Einmal rief ihn Sinatra an und erzählte ihm von einem Gespräch mit  US-Astronaut Buzz Aldrin. Der hatte dem Sänger gesagt: "Fly Me To The Moon" war die erste Musik, die er und die anderen 1969 auf dem Mond gehört hatten. 

Er war ebenso für die legendäre Produktion "We Are The World" verantwortlich, bei der unter anderem Diana Ross, Bruce Springsteen, Lionel Ritchie und Paul Simon mitsangen. Auch für Jones war das Lied ein Glücksmoment: "Ich denke, wir hatten Gott auf unserer Seite." 63 Millionen Dollar spielte der Song gegen den Hunger in Äthiopien ein.

"12 Notes On Life and Creativity": Leitfaden zur Selbstentfaltung 

Dreimal war Jones verheiratet, in den 90er-Jahren auch vier Jahre mit der deutschen Schauspielerin Nastassja Kinski liiert. Musikalisch war der siebenfache Vater zuletzt auf dem aktuellen Album des Kanadiers The Weeknd zu hören. Nach mehreren gesundheitlichen Problemen und Eingriffen erschien kürzlich sein Buch "12 Notes On Life and Creativity", ein Leitfaden zur Selbstentfaltung. 

"Eigentlich müsste ich es langsamer angehen lassen", erzählt Jones. Aber er muss weitermachen, er kann nicht anders. Ihm geht es um Musik und eine gute Zeit, so wie einst in "Let The Good Times Roll", gemeinsam mit Stevie Wonder, Bono und Ray Charles. 

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Morgen | 13.06.2023 | 07:30 Uhr

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