CD-Cover "nublues" von Joel Ross © Blue Note
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AUDIO: Play Jazz! - Magazin am Freitag (64 Min)

Der neue Blues

Stand: 15.02.2024 14:27 Uhr

Um den Blues besser zu verstehen, ist der Chicagoer Vibrafonist Joel Ross tief in dessen Geschichte eingetaucht und schafft auf seinem neuem Album "nublues" eine moderne Form des Genres.

von Sarah Seidel

Der Blues - für manche eine zwölftaktige musikalische Form, für andere schlicht ein Gefühl. Joel Ross, Vibrafonist aus Chicago, hat sich zu Beginn der Corona-Pandemie, nur kurz vor seinem Studien-Abschluss an der New Yorker New School, näher mit dem Phänomen Blues beschäftigt und ist tief in die Geschichte des Genres eingetaucht. Für sein neues Album "nublues" hat sich der 28-jährige Musiker mit seinen Kollegen an eine moderne Auslegung des Blues gemacht und dafür sieben neue Stücke geschrieben. Um der Jazzgeschichte Tribut zu zollen, hat er außerdem zwei Klassiker von John Coltrane und einen von Thelonious Monk noch einmal neu interpretiert.

Mit dabei sind der Saxofonist Immanuel Wilkins, der Pianist Jeremy Corren, der Bassist Kanoa Mendenhall, der Schlagzeuger Jeremy Dutton und die Flötistin Gabrielle Garo. Für ein Duo mit ihr setzt sich Joel Ross hier auch einmal ans Klavier. Auf allen zehn Stücken von "nublues" intensivieren die Musiker ihren Sinn für den Blues und die Melodie, während sie den Geist des modernen, urbanen Lebens reflektieren.

Für Joel Ross gehört in diese Sammlung von Blues-Anklängen auch eine Hommage an Johann Sebastian Bach. Er verknüpft hier Kompositionsfragmente des Barock-Komponisten mit dem Sound afroamerikanischer Musik. "Ich habe es genossen, die Geschichte des Blues zu erforschen und zu verstehen und mich darauf zu konzentrieren, den Klang und die Struktur der Band zu entwickeln", sagt Joel Ross, ehemals Student von Vibrafon-Meister Stefon Harris. Der hatte ihm das Hören auf neue Weise beigebracht.

Gehörbildung mit Gefühls-Harmonik

"Wir lernten seine Methode der Gehörbildung, bei der wir Akkorde mit Gefühlen belegten und Harmonien auf neue Weise hörten", sagt Joel Ross. "Ich habe dabei herausgefunden, wie ich klingen wollte." In den vergangenen Jahren hat sich Joel Ross dank seiner Zusammenarbeit mit der Harfenistin Brandee Younger, dem Schlagzeuger Makaya McCraven oder dem Trompeter Marquis Hill und seiner Album-Aufnahmen für das Label Blue Note zu einer wichtigen und unüberhörbaren Stimme des zeitgenössischen Jazz entwickelt.

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"nublues"

Genre:
Jazz
Label:
Blue Note
Veröffentlichungsdatum:
09.02.2024
Preis:
19,99 €

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | NDR Kultur – Jazz | 19.02.2024 | 22:33 Uhr

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