Kenny Barron hat in seiner langen Karriere mit Jazz-Granden wie Dizzy Gillespie gearbeitet, zeitlose Alben mit Charlie Haden und Dave Holland aufgenommen. Auf "The Source" ist er wieder solo zu hören.
Gut 40 Jahre hat es gedauert, bis er nach 1981 wieder ein Solo-Piano-Album aufgenommen hat. Kenny Barron ist ein Meister der sanften Töne, ein Meister des Swing. Er bringt uns mit "The Source" fünf Klassiker der Jazzgeschichte nahe, die man bei ihm mit großer Offenheit hört, weil da so viel Hingabe drinsteckt, so viel Liebe. Dazu kommen vier seiner eigenen Kompositionen - Selbstreflektionen in verträumter Atmosphäre.
Bei Kenny Barron schwingt im Hintergrund immer die Jazztradition mit, die Erfahrung eines großen Künstlers, der seinerseits mit so vielen Jazz-Granden gespielt hat. "Das wahrscheinlich wichtigste Erlebnis in meinem Leben war, den Trompeter Dizzy Gillespie zu treffen. Ich war gerade 19, als ich die Chance hatte, mit ihm zu arbeiten. Ein anderes wichtiges Zusammentreffen war das mit Yusef Lateef", sagt er im Rückblick.
Kenny Barron während eines Konzertes auf dem 40. Chicago Jazz Festival im Jahr 2018.
"The Source" lädt zum Versinken in die Musik ein
Mit den Bassisten Charlie Haden und Dave Holland hat Kenny Barron zeitlose Duo-Alben aufgenommen. Ein Pianist mit kultiviertem Anschlag und einem unerschütterlichen Timing. Frei von virtuoser Zurschaustellung seines Könnens greift er in die Tasten, versunken in die Musik. "Daydream" heißt ein Stück von Billy Strayhorn, mit dem uns Kenny Barron nun solo in einen Tagtraum entführt. Sein eigenes Stück "Dolores Street" lädt ein zu einem sonnigen, leichten Spaziergang in San Francisco.
Diese Art, Geschichten zu erzählen, ist eine große Stärke des Pianisten, der in seiner 60 Jahre währenden Karriere zahlreiche Auszeichnungen erhalten hat - darunter einen Ehrendoktortitel des Berklee College of Music in Boston und die "NEA Jazz Master Fellowship" des National Endowment For The Arts. "The Source" ist ein sensibles Selbstportrait von Kenny Barron, aufgenommen im Théâtre d'Athénée in Paris für das neue französische Label ArtWork Records.
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