Zuhause zwischen Tag und Nacht
Das Quartett Masaa um den Sänger Rabih Lahoud hat sein neues Album "Beit" genannt - das arabische Wort für "Haus" oder "Zuhause". Es ist ein intensives Plädoyer für Frieden und Verständigung.
"Masaa", das arabische Wort für "Abend", steht seit 2012 zudem für weltoffene Musik, die sowohl im Jazz als auch in der klassischen arabischen Moderne beheimatet ist - also in der Musik von panarabischen Ikonen wie der 1975 verstorbenen ägyptischen Sängerin Oum Kalthoum.
Heimatmomente voller Herzblut und Seele
Auf ihrem neuen Album "Beit" - Haus, Zuhause, Heimat - weist die Band sogar in die Frühzeit der klassischen maurischen Musik im Andalusien des 9. Jahrhunderts. Mit "Zeryab" - einem Stück, das nicht nur ihrem Begründer am Hofe des Emirs von Córdoba, sondern auch einer orientalisch-abendländischen Ära gewidmet ist, die von religiöser und kultureller Toleranz geprägt war.
"Keine Häuser zerstören, Häuser bauen!" - singt Rabih Lahoud dann auch rap-haft beschwörend am Ende des Titelstücks von "Beit" - mit Blick auf zerstörte Häuser in den Kriegsgebieten dieser Welt, aber auch auf neue kulturelle Identitäten, insbesondere jen- und diesseits des Arabischen Frühlings.
Musikalisch darüber hinaus in Szene gesetzt wird "Beit" vom Trompeter Marcus Rust, dem Schlagwerker Demian Kappenstein sowie vom sehr orientaffinen Gitarristen Reentko Dirks, der sich seit seinem Bandeinstieg 2019 als kongenialer Glücksfall erweist. Zu hören sind 14 emotional überaus intensive und zugleich durchstrukturierte Seelenlandschaften, die an elementaren Erfahrungen rühren und an Herzblut wie Seele kaum zu überbieten sind.
"Beit"
- Genre:
- Jazz
- Zusatzinfo:
- Label:
- Traumton Records
- Veröffentlichungsdatum:
- 28.04.2023
- Preis:
- 17,99 €