Der amerikanische Jazzpianist Brad Mehldau hat in einer persönlichen Erklärung scharfe Kritik an der US-Regierung geübt. In seinem gestern veröffentlichten Statement distanziert sich Mehldau deutlich von der aktuellen amerikanischen Führung und deren Haltung zur Ukraine. Der Musiker betont, dass er und viele andere Amerikaner "entsetzt" seien über die wahrgenommene Abkehr von Freiheit und Demokratie. Besonders kritisiert Mehldau auch die Kürzung von Entwicklungshilfe und den Umgang mit der humanitären Krise in Gaza. In seinem Statement beruft sich der international renommierte Pianist auf das kulturelle Erbe amerikanischer Jazzgrößen wie Miles Davis und John Coltrane. Diese hätten für Werte wie Selbstausdruck und Würde gestanden - Eigenschaften, die er in der jetzigen US-Führung vermisst. Mehldau, der teilweise in Europa lebt, schließt mit einem Zitat des Schriftstellers James Baldwin zur Hoffnung auf Menschlichkeit.
Schon gestern hatte der deutsche Violinist Christian Tetzlaff angekündigt - wegen der aktuellen politischen Situation - in den USA nicht mehr auftreten zu wollen.
Sein Statement erfolgte nach dem diplomatischen Eklat zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyi im Weißen Haus. Über den Stil dieses Eklats sprechen wir auch gleich nochmal im Programm mit dem Kulturhistoriker Tobias Nanz von der Universität Flensburg.