Backstage-Erlebnisse von Musikpromoterin Elfi Küster
"Meine Mutter hat sich immer geniert wenn die Nachbarn fragen: 'Sag mal, was macht Elfi eigentlich beruflich. Die kommt immer so spät nach Hause und getrunken hat sie auch.'" Die eine oder andere Party mit den Stars hat Elfi Küster definitiv auch in den Jahrzehnten ihrer Arbeit als Promoterin erlebt.
Vor allem aber war sie, wie sie selber sagt, die "Kuppelmutter" zwischen Künstlern und Presse. Sie hat die Musik ihrer Schützlinge ins Radio oder ins Fernsehen gebracht und erst damit für deren Erfolg gesorgt - wie bei Joachim Witt zum Beispiel. "Wäre Elfi damals nicht gewesen, wer weiß, was passiert wäre. Vielleicht wäre ich wieder in der Versenkung verschwunden", erzählt der Goldene Reiter Sänger Joachim Witt. Elfi Küster hatte ihm damals den Auftritt in der TV-Sendung "Musikladen" verschafft, der der Anfang seiner Karriere war.
Küsters Schützlinge: Stefan Gwildis, Madonna und Joe Cocker
Ein anderer Künstler war Stefan Gwildis. "Er war so was wie der kleine Bruder, man musste auf ihn aufpassen, dass er nicht zu spät kam, oder wieder mal einen weinroten Pullover trug, der eigentlich für die Kleiderspende war. Er konnte sich totlachen, dass mich das aufregte." Bei Joe Cocker war Elfi Küster dafür zuständig, dass er bei einem Auftritt im "Onkel Pö" keinen Alkohol zu trinken bekam. Mit Madonna klaute Küster in einer Parfümerie in München einen Tiegel Rouge: "Wir liefen bis wir Seitenstiche bekamen."
Grand Dame der Promotion
Elfi Küster - eine Kämpferin für ihre Musiker - oder in den Worten von NDR Radiomoderator Peter Urban: "Sie ist die Grand Dame der Promotion. Sie liebte das Leben und sie liebte Musik und das tut sie immer noch." Ihre vielen Geschichten ob zu Prince, Heinz Rudolf Kunze, Alice Cooper oder dem Goldenen Reiter Joachim Witt sind frische wie fröhliche Blicke hinter die Fassaden einer Musikbranche, die sie maßgeblich mitprägte. Elfi Küster und ihre Erinnerungen sind ein Schatz der Hamburger Musikgeschichte.