Buddenbrookhaus in Lübeck feiert 30-jähriges Jubiläum
Es ist international bekannt und ein Besuchermagnet. Wer nach Lübeck kommt, der macht auch ganz bestimmt einen Stopp beim Buddenbrookhaus. Und da wird jetzt der 30. Geburtstag gefeiert. Was ist in den vergangenen Jahren alles passiert und was erwartet uns in den kommenden Jahren?
"Ich finde es ganz toll, dass so viele auch wirklich mitmachen, das ist ja jetzt ein großer Umzug durch die Stadt, das sind ja mehr als 50 Leute mit Kisten, da laufen noch eine ganze Menge Menschen mit und das freut mich sehr, weil das natürlich auch heißt, dass das Haus und das Projekt eine große Unterstützung haben und dass das bei uns im Haus allen viel Spaß gemacht hat." Das sagte uns Museumsleiterin des Buddenbrookhauses Birte Lipinski vor vier Jahren beim Umzug ins Behnhaus/Drägerhaus, nur ein paar Straßen weiter. Alle konnten dabei helfen.
Buddenbrookhaus: Name mit Weltliteratur verbunden
Seit 2019 wird das Buddenbrookhaus saniert, erinnert sich der ehemalige Leiter der Lübecker Museen Hans Wißkirchen. "Der Name resultiert daher, dass Thomas Manns wohl berühmtester Roman, für den er auch 1929 den Nobelpreis erhalten hat, 'Buddenbrooks', hier in diesem Haus, hinter diesen Mauern spielt. Ich denke, es gibt in der ganzen Weltliteratur kaum den Fall, das ein Haus so eng mit einem Werk von Weltliterarischem Rang verbunden ist, wie hier."
Einweihung des Lübecker Museums 1993
1841 hat Johann Siegmund Mann das Haus in der Mengstraße gekauft. 50 Jahre blieb es im Besitz der Familie, die Großeltern von Heinrich und Thomas Mann lebten darin. Am 6. Mai 1993 ist das Buddenbrookhaus oder wie es auch genannt wird: Das Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum, vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker eröffnet worden. In den 30 Jahren sind viele verschiedene Ausstellungen gezeigt worden. Die Lübeckerinnen und Lübecker sind von ihrem Buddenbrookhaus begeistert. "Ich bin Fan der Literatur der Manns, es ist als Lübeckerin einerseits weil man sich nicht nur als Schülerin mit der Literatur vertraut hat, aber die Buddenbrooks sind so zentral in Lübeck, da fühlt man sich ganz gut."
Buddenbrookhaus: Historischer Gewölbekeller in den Schlagzeilen
Doch der historische Gewölbekeller hat das Buddenbrookhaus in den vergangenen Monaten immer wieder in die Schlagzeilen gebracht. Seit Dezember 2019 wird es mit Hilfe des Nachbargebäudes vergrößert. Aber genau darunter liegt der strittige denkmalgeschützte Gewölbekeller, von dem ein kleiner Teil saniert werden müsste, um ihn zugänglich zu machen. Die Lübecker Bürgerschaft hat allerdings dagegen gestimmt. Diese Entscheidung hat den Umbau vorerst weitgehend lahmgelegt. Direkt nach der Abstimmung war Museumsleiterin Birte Lipinski schockiert. "Ich bin insofern doch arg angefasst und enttäuscht und auch sehr sehr traurig in diesem Moment, denn das hätte eine wirklich ganz großartige Sache werden können. Ich sehe das jetzt tatsächlich gefährdet." Sie will das Buddenbrookhaus schnellstmöglich wieder für die Öffentlichkeit zugänglich machen, doch wann das Museum wieder öffnet, steht noch nicht fest.
Ausblick in die Zukunft
Momentan prüfen alle Planungsgewerke, wie umfangreich neue Pläne sein müssen, um den denkmalgeschützten Gewölbekeller zu erhalten. Doch Pläne für die kommenden Jahre gibt es trotzdem, verrät Birte Lipinski. Davon findet allerdings nichts im Buddenbrookhaus statt, sondern soll in andere Lübecker Museen ausgelagert werden. "Im nächsten Jahr wird der literarische Welterfolg 'Der Zauberberg' 100 Jahre alt und das wird international eine große Aufmerksamkeit erzeugen und eine noch größere erwarten wir 2025 zu Thomas Manns 150. Geburtstag." Birte Lipinski wünscht sich für das Buddenbrookhaus strahlende Festjahre, trotz der Schließung und wünscht sich eine schnelle und gute Lösung für die Problematik im Bau.