Von der Feder zum Füller: Die Entwicklung der Schreibkultur
Heute ist der internationale "Tag der Handschrift". Ums Schreiben geht es auch in einer Ausstellung des Historischen Museums Hannover ab dem 1. März: "Gänsefeder, Pelikano, Tastatur. Schreiben früher und heute".
Viele werden sich noch an ihren Pelikan-Füller aus der Schulzeit erinnern. Eine Ausstellung in Hannover nimmt die Besucherinnen und Besucher ab März mit in die Welt des Schreibgeräte und ihrer Entwicklung, die lange auch in der Landeshauptstadt beheimatet war. Die Ausstellung wird ab März im sogenannten Tintenturm im Pelikanviertel zu sehen sein, der ehemaligen Schaltzentrale des Herstellers Pelikan.
Schreibgerät muss zur Hand passen
Eine gute Handschrift beginnt mit einem passenden Werkzeug. Horst Gläser vom Tintenturm versteht etwas davon. Zunächst einmal muss man die passende Größe des Schreibgeräts zur Hand finden. Es gibt Füllfederhalter in verschiedenen Größen und mit Federn aus unterschiedlichem Material, beispielsweise aus Gold.
"Gold ist ein weiches Material, das heißt, da sehen Sie, wie die Feder vorn mitwippt. Die ist nicht steif wie eine Edelstahl- oder eine Stahlfeder. Kinder arbeiten mit der Stahlfeder, weil sie noch kein Gefühl für Druck haben und damit die Federn nicht gleich kaputtgehen", erklärt Horst Gläser.
Erstmals Pelikan-Füller für Kinder in den 1960ern
Also entwickelte Pelikan 1960 eigens für die Bedürfnisse von Kindern einen Füller. Das hatte es bis dahin noch nicht gegeben. In der Ausstellung spielt es folgerichtig eine wichtige Rolle, sagt Andreas Urban vom Historischen Museum. Erst die allgemeine Schulpflicht 1919 habe überhaupt dazu geführt, dass das Schreiben nicht mehr nur einer Elite vorbehalten war, sondern dass alle schreiben lernen durften.
"Dieses 'alle schreiben lernen' ist zunächst mal ganz am Anfang eine Sache, die mit Gänsefedern zum Beispiel praktiziert wird. Schon allein das zeigt ja, wie schwierig das ist, die müssen immer präpariert werden. Das ist eine Sache, die mit einer gewissen Handfertigkeit verbunden ist, sodass es gar nicht für alle gedacht sein konnte", weiß Andreas Urban.
Ausstellung zeigt Füller, Federn, Tintenfässer und Werbeplakate
Die Entwicklung der Schreibkultur ist Thema der Ausstellung des Historischen Museums im Tintenturm. Das Gebäude mit seinem prächtigen, holzvertäfelten Festsaal aus dem Jahr 1913 zeugt von den guten Zeiten der Tinten- und Füllfederhalterproduktion in Hannover. Auch die Marke Geha (Kurzform für Gebrüder Hartmann) wurde in der Stadt an der Leine gegründet. Federn aller Art, Tintenfässer und Werbeplakate präsentiert die kleine Schau. Zudem geht es um Feldforschung in Hannover, wo in den 1960er-Jahren die vereinfachte Ausgangsschrift vorbereitet wurde, orientiert an der Druckschrift.
Von der Feder zum Füller: Die Entwicklung der Schreibkultur
Schreibgeräte haben sich im Laufe der Zeit enorm verändert. Eine Ausstellung im Tintenturm in Hannover widmet sich dem Schreiben.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ort:
-
Pelikanplatz 1
30177 Hannover - Telefon:
- (0511) 39484033
- E-Mail:
- museen-kulturgeschichte@hannover-stadt.de