Menschen mit silbernen Kapuzen gehen bei den Kulturdreieck Festwochen über einen Platz © NDR.de Foto: Agnes Bührig
Menschen mit silbernen Kapuzen gehen bei den Kulturdreieck Festwochen über einen Platz © NDR.de Foto: Agnes Bührig
Menschen mit silbernen Kapuzen gehen bei den Kulturdreieck Festwochen über einen Platz © NDR.de Foto: Agnes Bührig
AUDIO: Kulturdreieck Festwochen: Staunen, wundern, überraschen. (4 Min)

Kulturdreieck Festwochen in Hannover: Staunen, wundern, überraschen

Stand: 26.08.2024 09:24 Uhr

Auf dem Areal zwischen Staatsoper, Künstlerhaus und Schauspielhaus finden in Hannover die Kulturdreieck Festwochen statt. Vom 23. August bis zum 6. September wird der Alltagsbetrieb immer wieder durch Kunst unterbrochen.

von Agnes Bührig

"Happy Tree Hour" auf dem weitläufigen Platz vor dem Opernhaus. Die Initiative "Wanderbaumallee Hannover" hat sieben Bäume in beweglichen Pflanzkisten aufgestellt. Das Projekt will Plätze mit viel Asphalt lebenswerter machen. Die kleine Allee, die sie hier bilden, führt auf einen Anhänger mit Schaufenster und Werken lokaler Künstler.

Mobile Bäume stehen beim den Kulturdreieck Festwochen in Hannover © NDR.de Foto: Agnes Bührig
Auf dem Areal zwischen Staatsoper, Künstlerhaus und Schauspielhaus findet das zweiwöchige Festival statt.

"Die Idee ist, mit der Kunst in die Straßen zu gehen. In dem Fall sind es sieben Künstler, die zu dem Titel 'Wer mein Haus bewacht' die Ausstellung bestückt haben", sagt Angelika Mantz. Sie ist eine der Künstlerinnen und lässt ihren Blick über die Zeichnung eines ernsthaft blickenden Dobermanns und übergroß modellierte Augen schweifen.

Kulturdreieick löst Staunen aus

Unweit des Bahnhofs ist der Kontrast groß. Vor einer Fensterfront eines Kaufhauses sitzen zwei Wohnungslose auf einer Decke, hinter Glas sind farbgewaltige Bilder des Künstlerkollektivs Kunstufer Hannover zu sehen. "Brother Nature" heißt das Ölgemälde von Lisa Elias aus Nettlingen bei Hildesheim - ein weißhäutiger  Mann mit brennenden Haaren in einem Urwald. Die wenigen Passanten, die stehenbleiben, sind angetan.

Kulturdreieck Festwochen © NDR.de Foto: Agnes Bührig
Das Bild "Brother Nature" stammt von Lisa Elias aus Nettlingen bei Hildesheim.

Und dann ist da noch ein silbernes Wesen, das die Blicke auf sich zieht. Zehn Personen sind in silberne Kapuzen geschlüpft, die aus einem langen schmalen Tuch herausragen, das sie verbindet. Der Chor der Wohnungslosen Hannovers rezitiert zu Leibniz' Gedanken von Einheit und Vielheit. "Togetherhood" heißt die Arbeit. Abgeleitet von den englischen Wörtern für "zusammen" und "Kapuze". "Die Überlegung bei diesem Kunstobjekt war, wie können sich neue Gemeinschaften formen", sagt die Künstlerin Barbara Holub. "Wenn man jetzt unter einer gemeinsamen Decke geht, bedeutet das, dass man Rücksicht aufeinander nehmen muss - der eine hat größere, der andere kleinere Schritte." Wie von einem anderen Stern sieht dieser langsam fortschreitende Silberkörper aus, der viel Staunen auslöst.

Konzept der Kulturdreieck-Festwochen aufgegangen?

Es scheint, als sei das Konzept der Kulturdreieck Festwochen vorerst aufgegangen: Kunst und Performance auf den Straßen in Hannovers Innenstadt werden wahrgenommen, sie lösen Nachdenken bei denen aus, die sie entdecken. Ob damit das Ziel, darüber auch mehr ins Gespräch miteinander zu kommen, Lust auf mehr Kunst und darstellende Künste zu machen, erreicht werden kann, wird sich zeigen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Der Morgen | 26.08.2024 | 07:20 Uhr

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