Archäologisches Landesmuseum: Erstes Treffen aller Beteiligten
Das Archäologische Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommerns soll möglichst 2030 eröffnet werden. Viele Fragen sind aber noch offen. Einige sind nun in Rostock bei einem ersten Treffen mit allen Beteiligten zur Sprache gekommen.
Der Niederländer Jorrit Verduin arbeitet als Architekt im Kopenhagener Büro Lundgaard & Tranberg und wird sich in den kommenden Wochen und Monaten noch viel konkreter mit dem Archäologischen Landesmuseum befassen als bisher: "Weil dieser Wettbewerb nur auf vier Blättern erfasst ist, geht es darum, jetzt in die Tiefe zu gehen und jede Ecke vom Gebäude kennenzulernen. Wir kennen schon sehr viel. Aber um zu dieser Backsteinfassade zu kommen, gibt es noch einen ganz langen Weg. Wir finden, das sollten alte Backsteine sein, weil wir nachhaltig bauen wollen."
Jorrit Verduin konnte jetzt das erste Mal in Rostock die Idee hinter dem Entwurf erklären: "Was für uns immer wichtig war: Wie bauen wir in Rostock? Was bedeutet das, dass wir am Wasser bauen? Und wie vermitteln wir die Inhalte, die es im Gebäude gibt. Es geht um 12.000 Jahre Geschichte. Die sollen wir in einer Blackbox aufbewahren, also in einer schwarzen Kiste, die kein Tageslicht reinlässt. Wie zeigen wir die?"
Im Landesmuseum könnte es "schon losgehen"
Für die inhaltlichen Gestaltung ist der designierte Museumschef Hans-Jörg Karlsen verantwortlich: "Aus Ausstellungssicht kann es jetzt schon losgehen. Wir haben jetzt so kleine Modifikation sicherlich noch mal am Gebäude vorzunehmen. Aber das sind alles Marginalien und so gesehen ist es für mich jetzt quasi schon der Auftakt, um in eine konkrete Ausstellungsplanung zu gehen, denn an der Ausstellungsetage wird sich vermutlich gar nicht mehr so viel ändern."
Die ersten beide Stellen für das Museum sind inzwischen besetzt. Die beiden Experten sollen im März mit ihrer Arbeit beginnen - dann erst werden auch ihre Namen bekanntgegeben.
Detailklärung innerhalb der nächsten 14 Monate
Am Standort im Rostocker Christinenhafen wurde bereits der Baugrund mit Sonden untersucht, sagt Stefan Wenzl, im Finanzministerium verantwortlich für den Museumsneubau: "Daher wissen wir jetzt schon, was wir dort für Sande, für Mudde, für Torf, für Schlicke haben. Wenn wir diesen Schlick zum Beispiel austauschen können und das nicht nur reiner Sondermüll wäre, dann könnte man sich sicher auch vorstellen, das Gelände aufzuschütten und darauf zu bauen. Wenn das aber unwirtschaftlich ist und technisch sehr schwierig, dann kann man dort auch eine Pfahlgründung machen. Dann stellt man eben dieses neue Gebäude auf eine neue Stahlbetonplatte, die mit Tiefgründungen in der Warnow steht."
Alle Beteiligten haben sich nun 14 Monaten Zeit gegeben, um weitere Details zu klären. Dann sollen laut Wenzl wichtige Fragen beantwortet sein: "Bis zum März 2024 wollen wir die Planung genehmigungsreif fertig haben. Bis dahin haben wir dann den kompletten Entwurf von der Gründung bis hin zum Dach." Eines ist heute schon sicher - aufgrund der gestiegenen Baukosten dürfte das Archäologische Landesmuseum teurer werden als veranschlagt. Insgesamt stehen für das Gebäude derzeit 55 Millionen Euro zur Verfügung, das Land gibt 40 Millionen, die Stadt Rostock 15 Millionen.