"Kontroverse documenta": Symposium mit Ruangrupa-Künstlern
An der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) findet am Mittwoch und Donnerstag ein Symposium zur "Kontroverse documenta" mit den Gastprofessoren Reza Afisina und Iswanto Hartono statt. Die beiden gehören zum Kollektiv Ruangrupa, das die letztjährige documenta kuratierte.
Die Hochschule für Bildende Künste möchte mit dem Symposium Hintergründe und Zusammenhänge analysieren, unterschiedliche Standpunkte ins Gespräch bringen und eine Debatte ermöglichen, die explizit den "Antisemitismus im Kunstfeld" thematisiert. Die Veranstaltung soll Raum für divergente Positionen bieten und will Perspektiven für die Gegenwart und Zukunft des Ausstellungmachens eröffnen.
Semestereröffnung von Protesten überschattet
Das indonesische Künstlerkollektiv hatte die documenta im vergangenen Jahr kuratiert, auf der mehrere Werke mit antijüdischen Stereotypen zu sehen waren. Zudem wird Ruangrupa eine Nähe zur Israel-Boykottbewegung BDS vorgeworfen. Bei der Semestereröffnung am 12. Oktober hatte es lautstarke Proteste gegeben. Die Jüdische Gemeinde in Hamburg bezeichnete die Gastprofessur damals als "Schande für unsere Heimatstadt Hamburg".
Diskussionspanel mit Natan Sznaider, Meron Mendel und Julia Voss
Nach einer Eröffnungsrede von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank und einem Vortrag des israelischen Soziologen Natan Sznaider gibt es ein Diskussionspanel zu "Antisemitismus im Kunstfeld". Mit dabei sind der Politiktheoretiker Oliver Marchart, die Kunsthistorikerin Julia Voss und Meron Mendel, der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank.