"Dune 2": Monumentales Fest für die Sinne auf dem Wüstenplaneten
Für einen Film wie "Dune 2" von Denis Villeneuve wurde das Kino erfunden. Bombastischer und überwältigender als auf dem Wüstenplaneten mit Timothée Chalamet, Zendaya, Javier Bardem und Rebecca Ferguson geht es kaum.
"Dune 1" holte 2021 sechs Oscars. "Dune 2" ist im Vergleich noch imposanter. Es ist wohl der Film, auf den sich Science-Fiction-Fans in diesem Jahr am meisten freuen. Mehrfach wurde das Projekt streikbedingt verschoben, jetzt kommt es endlich ins Kino. Der erste Teil 2021 unter der Regie von Denis Villeneuve war schon spektakulär. In "Dune 2" hat sich der franko-kanadische Regisseur ("Arrival", "Sicario", "Prisoners") selbst übertrumpft.
"Dune 2": Fortsetzung beginnt direkt nach Cliffhanger von "Dune 1"
Villeneuve fackelt nicht lange in "Dune 2": Das Epos hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf, mit Rückblicken, Einführungen oder Erinnerungshilfen. Er beginnt genau da, wo der erste Teil mit einem großen Cliffhanger aufgehört hatte: Diese Welt ist unvorstellbar grausam.
Paul Artreides lebt beim Volk der Fremen
- Ihr bekämpft die Harkonnen seit Jahrzehnten. Meine Familie bekämpft sie seit Jahrhunderten. Sie wurde massakriert. Wie auch mein Vater.
- Dein Vater war kein Freund von Rache.
- Wir glauben an die Fremen. Lasst mich mit euch kämpfen.
Dialog von Paul Artreides mit einem der Fremen (Javier Bardem)
Nach dem Tod seines Vaters findet Paul Atreidis (Timothée Chalamet) gemeinsam mit seiner Mutter Unterschlupf bei dem Volk der Fremen. Paul wird als der vorhergesehene Messias verehrt, muss sich entscheiden, die Rolle anzunehmen und mit den Fremen gegen die Harkonnen in einen heiligen Krieg zu ziehen oder sich seiner gewählten Rolle zu widersetzen.
Denis Villeneuve flicht gekonnt viele Handlungsstränge
"Dune 2" hat viele Handlungsstränge, erzählt viele Geschichten, viele, selbst tot geglaubte Figuren tauchen auf. Denis Villeneuve hat ein Herz für alle, bekommt alle unter, ohne den Film zu überladen oder gar die Kontrolle zu verlieren. Es ist eine epische Erzählung über einen intergalaktischen Krieg, über Kolonialismus, Religion, blinden Gehorsam, ein technologischer und ökologischer Kommentar auf die Gegenwart. Eingebettet in eine Liebesgeschichte zwischen Paul und der Fremin Chani, gespielt von Zendaya, die an seiner Rolle des Messias zweifelt.
- Ich bin hier, es ist lange her, dass du einen dieser Alpträume hattest.
- Erzähl mir, wovon hast du geträumt?
- Es sind nur Bruchstücke. Nichts ist deutlich.
- Dein Blut kommt von Herzogen, von großen Häusern. Hier sind wir alle ebenbürtig. Was wir tun, tun wir zum Wohle aller.
- Ich wäre dir gerne ebenbürtig. Vielleicht zeig ich dir den Weg.
Dreharbeiten in Wüsten Jordaniens und Abu Dhabis
"Dune 2" ist ein Fest für die Sinne. Für alle Sinne. Denn die Welt von Dune ist nicht - wie so oft bei Filmen dieses Kalibers - am Computer entstanden, sondern vor Ort. Villeneuve und sein Team haben monatelang in den Wüsten Jordaniens und Abu Dhabis gedreht, fast jedes Sandkorn ist echt. Und jede Apparatur.
Die Spice-Erntegeräte, die wie Insekten durch den Sand kriechen, die libellenähnlichen Hubschrauber. Wenn Paul das erste Mal auf einen vierhundert Meter großen Sandwurm aufspringt, der sich durch die Dünen fräst und den Sand aufwühlt, werden Bild und Ton zu einer eigenen Erfahrung.
Zu den wummernden, metallisch-dröhnenden Klängen von Hans Zimmer vibriert nicht nur die Leinwand, es wackeln auch die Sitze. Für einen Film wie "Dune 2" wurde das Kino erfunden. Bombastischer, überwältigender als hier, geht es kaum.
Dune 2
- Genre:
- Science-Fiction
- Produktionsjahr:
- 2023
- Produktionsland:
- USA
- Zusatzinfo:
- mit Austin Butler, Timothée Chalamet, Zendaya, Florence Pugh, Rebecca Ferguson und anderen
- Regie:
- Denis Villeneuve
- Länge:
- 195 Minuten
- FSK:
- ab 12 Jahre
- Kinostart:
- 29. Februar 2024