"Die Herrlichkeit des Lebens": Drama über Franz Kafkas große Liebe
Das Drama, das auf dem gleichnamigen Roman von Michael Kumpfmüller basiert, ist kein klassisches Biopic. Darsteller Sabin Tambrea interpretiert das in der Öffentlichkeit von Kafka vorherrschende Bild neu.
"Am größten ist das Glück, wenn es ganz klein ist. Deshalb würde ich, wenn ich mein Leben aufschreiben müsste, nur Kleinigkeiten notieren." Filmszene
Es ist ein Zitat aus Franz Kafkas Tagebüchern und ein Zitat aus dem gleichnamigen Roman von Michael Kumpfmüller, der den Ton in "Die Herrlichkeit des Lebens" vorgibt.
Eine Liebe gegen alle Widerstände
"Die Herrlichkeit des Lebens" ist kein klassisches Biopic, kein Film, der einem Kafka als Schriftsteller näher bringen will. Es ist ein Film, der sich voll und ganz auf eine große Liebesgeschichte konzentriert. Die große Liebe im Leben von Kafka - neben der Schreiberei. Er lernt im Sommer 1923, schon schwer gezeichnet von der Tuberkulose, am Strand der Ostsee die junge Tänzerin Dora Diamant kennen und verliebt sich augenblicklich.
Es ist eine Liebe gegen alle Widerstände. Gegen die Widerstände von Kafkas Vater, der Gesundheit von Franz, der gesellschaftlichen Umstände. Eine Liebe, die zum Scheitern verurteilt ist, weil Kafka sterben wird.
Hauptdarsteller Sabin Tambrea interpretiert Kafka neu
Die Liebesgeschichte ist eine bewusste Schwerpunktsetzung, ein Glücksgriff, schafft sie doch immer die Balance zwischen Glück und Krankheit, zwischen unbeschwertem Tanzen am Strand und dem Bangen um sein Leben. Für Hauptdarsteller Sabin Tambrea ein Geschenk: "Das Schöne an dem Roman und an dem Drehbuch ist, dass man nicht vordergründig das Gefühl hat, dass es um Kafka und Dora Diamant geht. Sondern es sind zwei Menschen, die sich aneinander finden und die sich gegenseitig erhöhen. Für mich ist da die Hauptarbeit, mich so weit wie möglich Kafka anzunähern und ihm gerecht zu werden. Aber bei diesem Film ging es darum, wirklich im Moment aufeinander zu reagieren und diese Liebe zwischen diesen beiden Menschen spürbar zu machen."
Tambrea nähert sich Kafka auf seine ganz eigene, reduzierte Art und Weise an, interpretiert das in der Öffentlichkeit von Kafka vorherrschende Bild neu, hat sich in Vorbereitung auf die Rolle viel mit Kafkas Werk auseinandergesetzt und beim Spiel - gemeinsam mit seiner Filmpartnerin Henriette Confurius als Dora Diamant - Kafka einfach laufen lassen.
"Die Herrlichkeit des Lebens": Ein Film voller Leichtigkeit
"Was mich beim Kennenlernen dieser Figur überrascht hat, ist der Humor und die kindliche Naivität, mit denen er die Welt um sich herum wahrgenommen hat - auch wenn er schon gezeichnet war von Krankheit und von Depressionen. Aber eben das habe ich nicht erwartet, dass da eine flirrende Leichtigkeit ist bei diesem Kafka, den wir gefunden haben", erzählt Tambrea.
Diese Leichtigkeit steckt auch im Film, übermittelt und eingefangen von Regisseurin und Kamerafrau Judith Kaufmann. Sie ist immer ganz nah an den Gesichtern, sie schafft es, ohne dass die Schauspielenden groß aufspielen müssen, jedes Detail einzufangen. Mit wenigen Mitteln wird allein auf der Bildebene viel erzählt. Ein Film eben über die Herrlichkeit des Lebens - auch in den düstersten Momenten. Gedreht wurde er auch auf dem Gut Belitz bei Rostock und auf der Halbinsel Wustrow.
Die Herrlichkeit des Lebens
- Genre:
- Drama
- Produktionsjahr:
- 2024
- Produktionsland:
- Deutschland, Österreich
- Zusatzinfo:
- Mit Sabin Tambrea, Henriette Confurius, Daniela Golpashin u.a.
- Regie:
- Georg Maas, Judith Kaufmann
- Länge:
- 98 Minuten
- FSK:
- ab 6 Jahren
- Kinostart:
- 14. März