European Media Art Festival: Eine Auseinandersetzung mit der Zeit
Das European Media Art Festival (EMAF) in Osnabrück ist am Mittwochabend gestartet. Unter dem Motto "Trembling Time" - also zitternde Zeit - sind mehr als 70 Filme sowie Skulpturen und Installationen zu sehen.
Dafür haben sich neun internationale Künstler in der Osnabrücker Kunsthalle mit dem menschlichen Verständnis von Zeit auseinandergesetzt. Wie Kuratorin Inga Seidler erklärte, stellen sie den linearen Ablauf der Zeit infrage und präsentieren alternative Zukunftsvorstellungen jenseits des Fortschrittsgedankens. Es würden etwa Bezüge zum Klimawandel oder zu Kriegen hergestellt. Die entstanden Skulpturen, Videos, Soundinstallationen und VR-Arbeiten der Ausstellung zeigten etwa schmelzendes Gletschereis, einen Meteoriten, radioaktive Zerfallsprozesse, Ginkgobäume oder Walfossilien.
EMAF soll Austausch-Plattform von Künstlern sein
Dass sich das 36. EMAF mit der Zeit beschäftigt, geht auf das 375. Jubiläum des Westfälischen Friedens in Osnabrück in diesem Jahr zurück. Es findet nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie vor drei Jahren damit erstmals wieder komplett in Präsenz statt. "Wir wollen damit ein Zeichen setzen, dass Festivals vor Ort eine Plattform für einen Austausch mit Künstlern und Künstlerinnen bieten, die so einmalig ist", sagte Festivalleiter Alfred Rotert.
Festival endet am 23. April
Unter den ausstellenden Künstlern ist unter anderem Thomas Mader aus Berlin und die US-Amerikanerin Clea T. Waite. Das European Media Art Festival ist noch bis zum 23. April geöffnet und bietet auch Talkrunden zu vier Themenbereichen und Arbeiten von Studierenden von fünf Hochschulen.