VIDEO: "Heldin": Trailer zum Berlinale-Drama mit Leonie Benesch (2 Min)

Berlinale 2025: Die norddeutschen Filme beim Festival

Stand: 13.02.2025 06:00 Uhr

Heute startet das größte Publikumsfilmfest der Welt, die Berlinale. Auch norddeutsche Filme und Stars sind am Start. Dazu gehören die Dramen "Yunan" mit Sibel Kekilli, "Mother's Baby" und "Heldin" mit der Hamburger Schauspielerin Leonie Benesch.

von Patricia Batlle

Bei der Berlinale hat der Norden gleich zwei Eisen im Feuer - beziehungsweise im Wettbewerb. Ein Wiedersehen gibt es dabei mit den Schauspielerinnen Sibel Kekilli ("Gegen die Wand") und Hannah Schygulla. Außerdem ist Leonie Benesch zwei Jahre nach dem deutschen Oscar-Beitrag "Das Lehrerzimmer" erneut prominent beim Festival zu sehen.

VIDEO: Hamburg mit vier Filmen auf der Berlinale vertreten (3 Min)

Drama "Heldin": Pflegerinnen am Rande der Belastbarkeit

Die gebürtige Hamburgerin Leonie Benesch spielt in Petra Volpes Drama "Heldin" die Pflegefachkraft Floria. Im blauen Kittel hastet sie in der Chirurgie eines Schweizer Krankenhauses von Patient zu Patient. Für kaum jemanden bleibt genug Zeit, aber natürlich drängt es bei allen. "Tut mir leid, wir sind heute nur zu zweit", muss sich Floria ständig rechtfertigen. Die preisgekrönte Kamerafrau Judith Kaufmann hat nach "Das Lehrerzimmer" von Regisseur İlker Çatak erneut mit Leonie Benesch zusammengearbeitet. Man darf gespannt sein, wie das Filmteam den enormen Druck übermittelt, unter dem das Pflegepersonal arbeitet. Das Drama läuft in der Reihe Berlinale-Special.

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"Yunan": Gedreht auf Hallig Langeneß mit Hanna Schygulla und Sibel Kekilli

Im Wettbewerb kämpfen 19 Filme um den Goldenen und die Silbernen Bären des Festivals. Den Juryvorsitz übernimmt der amerikanische Regisseur Todd Haynes. Hier feiern zwei norddeutsch-produzierte Beiträge Weltpremiere. "Der eine heißt 'Yunan' und ist von Ameer Fakher Eldin", erklärt der Chef der Moin Filmförderung Helge Albers. "Der ist komplett auf einer Hallig gedreht. Auch ein paar Tage in Hamburg, aber der ist überwiegend hier bei uns im Norden entstanden."

Der Autorenfilmer Ameer Fakher Eldin lebt in Hamburg und hat sein Drama bewusst in Nordfriesland angesiedelt. "Es geht um einen Mann, der mit seinem Leben abgeschlossen hat und völlig neue Energie dadurch gewinnt, dass er eine Bekanntschaft dort macht, gespielt von Hanna Schygulla. Der Cast dieses Films ist besonders: Tom Wlahischa spielt mit, Sibel Kekilli ist dabei. Ich freue mich sehr auf diesen Film", meint Albers.

Die Natur auf der Hallig Langeneß hat den jungen Regisseur zu seinem Drehbuch inspiriert: "Es gibt da dieses Phänomen des 'Landunter', wo das Land untergeht, dann erneut auftaucht. Was immer verschwindet, taucht wieder auf, hat sich aber verändert. Genau darum geht es im Film. Die Natur auf Langeneß und den Halligen ähnelt im Grunde meiner Geschichte", sagt Regisseur Eldin im Gespräch mit dem NDR.

"Mother's Baby": Dirigentin mit Orchester in der Elbphilharmonie

Die Österreicherin Johanna Moder zeigt im Wettbewerb ihr Drama "Mothers Baby". Es geht um eine Dirigentin, die sich sehnlich ein Kind wünscht. Nach einer traumatischen Geburt wird ihr das Baby entrissen. Später zweifelt sie daran, ob das Kind, das sie nach Hause gebracht hat, wirklich ihres ist. Der norddeutsch-geförderte Film mit Marie Leuenberger und Hans Löw spielt unter anderem in der Elbphilharmonie.

In der Reihe Forum läuft der Dokumentarfilm "Der Obsthof" von Nana Xu, Absolventin der Hamburger Hochschule für Bildende Künste. Sie wandelt in China auf den Spuren ihres Vaters, der während der Kulturrevolution als Häftling ein Arbeitslager mit aufbauen musste. Danach wurde aus dem Ort ein Gefängnis, später ein Bauernhof.

Edward Berger überreicht Tilda Swinton den Ehrenbären

Und gleich bei der Eröffnungsgala überreicht ein prominenter Norddeutscher der Schottin Tilda Swinton den Goldenen Ehrenbären der Berlinale. Der Wolfsburger Regisseur Edward Berger unterbricht dafür kurz seine Kampagne für seine achtfache Oscar-Hoffnung "Konklave", um in Berlin die Hommage auf die Schauspielerin zu halten. Er kennt sie nämlich gut: "Ich habe einen Film gemacht mit Tilda Swinton und Colin Farrell in Macao, in China. Ein Spielerfilm. Colin Farrell verfällt dort seiner Spielsucht, ist auf der Flucht und wirft sein Geld mit beiden Händen zum Fenster hinaus. Ich schneide ihn gerade", erzählt Berger im NDR Kultur Interview.

Die Berlinale läuft bis zum 23. Februar. Die Bären-Gala findet am 22. Februar 2025 statt. Die Eröffnung wird auch bundesweit in einigen Kinos übertragen.

Die Schauspielerin und Regisseurin Désirée Nosbusch © Det Kempke / GLAMPOOL
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NDR Kultur | Der Morgen | 13.02.2025 | 06:20 Uhr

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