Stand: 02.10.2013 22:15 Uhr

Film-Ikone Swinton erhält Douglas-Sirk-Preis

Tilda Swinton freut sich auf dem Filmfest Hamburg über den Douglas-Sirk-Preis 2013. © dpa Foto: Axel Heimken
Schauspielerin Tilda Swinton nahm die undotierte Auszeichnung entgegen.

Hollywood-Glamour in Hamburg: Schauspielerin Tilda Swinton hat am Mittwochabend beim Filmfest den Douglas-Sirk-Preis entgegengenommen. Die hoch gewachsene Schauspielerin mit dem Porzellan-Teint und den zarten Gesichtszügen ist bekannt für ihre eindringliche Darstellungsweise. "Interdisziplinär, mutig, stilsicher und politisch. Diese Adjektive und noch viel mehr stehen für das Leben und Arbeiten von Tilda Swinton", begründete Festivalleiter Albert Wiederspiel die Wahl. "Als Ikone des heutigen Kinos ist sie prädestiniert für den Douglas-Sirk-Preis." Swinton sei "eine Erscheinung".

Vampir-Drama teilweise in Hamburg gedreht

Die 52-Jährige sagte in ihrer Dankesrede, der Preis sei ihr besonders wichtig. Während der Dreharbeiten des Films "Only Lovers Left Alive", der nach der Verleihung erstmals in Deutschland gezeigt wurde, sei ihre Mutter gestorben. Swinton wolle daher zunächst eine Drehpause einlegen. Der Film des US-Regisseurs Jim Jarmusch, ein träumerisches Vampir-Drama, wurde zum Teil in der Hansestadt gedreht - mit finanziellen Hilfen der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.

Jarmusch ist bereits Douglas-Sirk-Preisträger. Der Filmemacher war 1999 mit der Ehrung ausgezeichnet worden. Seit 1995 wird der Preis beim Filmfest jährlich an eine Persönlichkeit vergeben, die sich um Filmkultur und Filmbranche verdient gemacht hat. Namensgeber ist der in Hamburg als Detlef Sierck geborene Regisseur Douglas Sirk.

"Orlando" war ihr Durchbruch

Mit Swinton wurde nach mehreren Jahren erstmals wieder eine Schauspielerin mit dem Douglas-Sirk-Preis ausgezeichnet. Sie wurde 1992 mit dem Film "Orlando" der Regisseurin Sally Potter einem breiten Publikum bekannt. Die Rolle des Edelmanns, der ewig lebt - und sein Geschlecht in der Hälfte des Films ändert -, schien dieser jungen, damals recht unbekannten Darstellerin mit dem durchdringenden Blick auf den Leib geschneidert.

Seither hat die in Schottland geborene Künstlerin in zahlreichen kleinen Low-Budget-Produktionen und großen Hollywood-Epen mitgespielt. Regelmäßig wird sie von der Kritik gefeiert. Entsprechend lang ist die Liste von Swintons Ehrungen - unter anderem erhielt sie den Oscar für eine Nebenrolle in "Michael Clayton". Nun kam der Douglas-Sirk-Preis dazu.

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