Martin Neuhaus: Zwischen "Maxton Hall" und einem Schweriner Bistro
Fast hätte Martin Neuhaus die Rolle in der erfolgreichen Streaming-Serie "Maxton Hall" nicht angenommen, aktuell dreht er Staffel zwei. In Schwerin kennt man ihn auch als Bistrobetreiber und Stadtvertreter.
Der Schauspieler Martin Neuhaus stellt in der Serie Angus Bell dar. Der gebürtige Berliner hat am Mecklenburgischen Staatstheater gespielt und immer wieder auch in Film und Fernsehen - und bekam vor etwa zwei Jahren eine Anfrage für die neue Serie namens "Maxton Hall".
Er hat erstmal dankend abgelehnt - bis ihm klar gemacht wurde: Es wird eine längerfristige Anstellung. "Durchgehende Serienrollen sind eine sehr gern gesehene Anfrage für freiberufliche Schauspieler. Da habe ich noch einmal drüber nachgedacht und dann sehr gerne zugesagt", erzählt Neuhaus. "Ich hatte am Staatstheater schon gekündigt und war zwar noch in den Schlossfestspielen, aber nur ein paar Vorstellungen mit einer nicht so großen Rolle. Eine durchgehende Rolle hat immer die Chance, dass es weitergeht. Dass es so abgeht, war nicht zu ahnen."
Aufwendige Produktion in Hannover und Potsdam
Der 49-Jährige spielt Angus, den Vater der Protagonistin Ruby Bell. "Die Familie ist in der Serie das Zuhause von Ruby, die zeigt, dass Aufstieg möglich ist - mit Fleiß, Chuzpe und Dranbleiben. Das ist schön zu hören und zu sehen", findet Neuhaus. "Die Familie ist das Backup für das Mädchen - und das bin ich natürlich gern - der Vater, der sie immer wieder aufbaut und sagt: 'Mädchen, mach dir keine Sorgen, du schaffst das!'"
Gedreht wurden seine Parts im kleinen Haus der englischen Familie, das in Wirklichkeit in Potsdam steht. Die Aufnahmen aus dem prunkvollen englischen Schulgebäude sind zu großen Teilen in Schloss Marienburg südlich von Hannover entstanden - eine aufwendige Produktion: "Im Vergleich zu einer Vorabendserie hast du schönere Kameraeinstellungen. Bei Vorabend musst du nach drei bis vier Takes fertig sein. Hier hast du mal vier oder fünf. Als Schauspieler hast du irgendwann das Gefühl, das war rund. Du hast dann auch das Gefühl, dass du Zeit hast für schöne Kameraeinstellungen und dass sich Mühe gegeben wird."
"Maxton Hall": Plot-Twists und Drama
Durch die Rolle werde er auch mal auf der Straße erkannt, sagt Martin Neuhaus. In Berlin öfter - aber auch in Schwerin gibt es viele Fans der Serie: "Ich finde sie sehr ansprechend, vor allem für unser Alter", sagt eine vorbeigehende Schülerin. "Die Beziehungsdynamik ist sehr spannend. Ich mag das Drama total gern. Außerdem sehen die Schauspieler super aus. Es ist interessant geschrieben, mit den Plot-Twists." Eine Passantin findet die Serie "überraschend gut, dafür dass es eine deutsche Produktion ist. Deutsche Filme sind manchmal ein bisschen plump. Ich gucke nicht so gerne deutsche Filme. Da wirkt es ein bisschen, als wäre es britisch."
Die Schweriner kennen Martin Neuhaus vielleicht auch als Bistrobetreiber oder Stadtvertreter, auch jetzt gerade bereitet er sein Bistro am Marktplatz für den Nachmittag vor: "Manchmal ist es ein bisschen viel und ich muss gucken, dass ich haushalte. Aber mein Gott - man lebt nur einmal. Das gehört zum Schauspielen dazu, dass du intensiv leben willst."
Dreharbeiten für zweite Staffel gestartet
Die Schweriner "Maxton Hall"-Zuschauerinnen sind dann doch überrascht, dass der Bistrobetreiber vom Markt ein zweites Leben als Schauspieler in ihrer Serie führt: "Achso, oh mein Gott, deshalb kam der mir so bekannt vor. Das ist lustig. Schwerin wird jetzt bekannt!"
Die Dreharbeiten für die zweite Staffel haben begonnen. Martin Neuhaus ist wieder als Vater Angus mit dabei und wird, so verrät er, in fast jeder Folge einen kleinen Auftritt haben.