Lenz-Literaturverfilmungen mit Jan Fedder im NDR Fernsehen
Anlässlich des zehnten Todestages von Siegfried Lenz zeigt das NDR Fernsehen immer montags im Oktober Literaturverfilmungen des vielfach ausgezeichneten Schriftstellers, in denen Jan Fedder die Hauptrolle spielt.
Die Spielfilme stehen ab dem Tag der Ausstrahlung im NDR Fernsehen jeweils in der ARD Mediathek zur Verfügung.
Jan Fedder über Siegfried Lenz: "Wenn ich ihn sehe, geht mein Herz auf"
In etwa 250 Filmen spielte Publikumsliebling Jan Fedder mit. Für die Hauptrolle in "Der Mann im Strom", einer Verfilmung des gleichnamigen Romans des 2014 verstorbenen Siegfried Lenz, hatte sich Fedder bewusst entschieden. Für die Darstellung erhielt er 2006 den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Bester Schauspieler Fernsehfilm". Später spielte er in weiteren Verfilmungen mit, die auf Erzählungen von Siegfried Lenz basieren. Sein Verhältnis zu Lenz beschrieb der Hamburger in einem Interview mit dem "Kulturjournal" schmunzelnd: "Ich liebe ihn. Er ist gütig, er ist schlau, er ist liebenswert. Wenn ich ihn sehe, geht mein Herz auf und dann möchte ich ihn beschützen, wie man seinen Großvater vor allem Unbill dieser Welt beschützen möchte." Schriftsteller Siegfried Lenz gestand seinerseits: "Jan Fedder ist ein Schauspieler, den ich einfach gern habe. Das geht so weit, dass ich für den Rest meines Lebens, das, was ich schreibe, insgeheim an ihn adressieren werde; in der Hoffnung, das kann nur Jan Fedder spielen."
"Der Mann im Strom", 7. Oktober ab 23.15 Uhr
Der 55-jährige Bergungsinspektor Jan Hinrichs ist arbeitslos. Gemeinsam mit seinen Kindern Lena und Timm zieht der alleinerziehende Vater deswegen von Wismar nach Hamburg, in der Hoffnung, dort wieder als Taucher Arbeit zu finden. Fast 20 Jahre ist er Tag für Tag in das trübe Wasser des Hafenbeckens hinuntergestiegen, um dort seiner gefahrvollen Arbeit nachzugehen. Jetzt will er sich nicht ausbooten lassen. Da die meisten Firmen ihn wegen seines zu hohen Alters aber nicht einstellen wollen, bedient er sich illegaler Mittel: Er fälscht sein Taucherbuch und macht sich bei der nächsten Bewerbung jünger. So bekommt Hinrichs tatsächlich den Job bei einem kleinen Bergungsunternehmen im Hamburger Hafen. Bei schwierigen Tauchgängen an einem havarierten Schwimmdock bewährt sich der erfahrene Mann durch seinen mutigen Einsatz und kann seine Kollegen ebenso wie seinen Chef von sich überzeugen.
Doch dann holt die Vergangenheit den Familienvater ein. Micha, der Hinrichs` schwangere Tochter sitzen lassen hat, will Lena zurückgewinnen. Aber er hat sich mit den falschen Leuten eingelassen und droht, in die Kriminalität abzugleiten. Die Situation eskaliert und Lena verkriecht sich bei Kuddel, dem Arbeitskollegen ihres Vaters. Der konnte sie im letzten Moment von einem Sprung in die Elbe abhalten. Den verhängnisvollen Lauf des Schicksals jedoch kann er nicht aufhalten: Ein Frachter ist in der Süderelbe auf Grund gelaufen. Im Tresor des Frachtschiffes sollen 40.000 Euro in bar liegen. Micha will den vermeintlichen Schatz bergen. Als während des illegalen Tauchgangs die Wasserschutzpolizei erscheint, kappt Michas Kompagnon und Auftraggeber die Versorgungsleinen und macht sich davon. Micha schwebt in Lebensgefahr. Als auch noch Hinrichs' Urkundenfälschung auffliegt, muss er sich der Wahrheit stellen.
Mit Jan Fedder, Fabian Meier, Lea Draeger, Moritz Grove, Peter Kurth, Peter Jordan. Regie: Niki Stein, Drehbuch: Lothar Kurzawa
"Das Feuerschiff", 14. Oktober ab 23.15 Uhr
Auf dem letzten Einsatz des alten Feuerschiffs birgt die Besatzung drei Männer aus einem Boot, das manövrierunfähig im Meer treibt. Eine ruhige Wache hatte sich Kapitän Freytag zum Ende seiner Dienstzeit gewünscht. Als sich aber herausstellt, dass die Schiffbrüchigen wegen bewaffneten Raubüberfalls gesucht werden, ist die Ruhe dahin. Mit aller Gewalt wollen die Gangster außer Landes flüchten. Die Situation eskaliert zu einem Spiel auf Leben und Tod, als sie drohen, zur Not mit dem Feuerschiff überzusetzen. Kapitän Freytag ist kein Freund heldenmütiger Alleingänge: Um das Schiff und die Mannschaft zu schützen, kooperiert er mit den Verbrechern, damit sie so schnell wie möglich wieder von Bord gehen. Freytags Männer haben jedoch andere Pläne: Sie wollen die Gangster auf eigene Faust festsetzen und der Polizei übergeben. Allen voran Fred, der heißblütige Sohn des Kapitäns. Caspary, der scharfsinnige Anführer der Verbrecherbande, spielt die Besatzung und ihren Kapitän kaltblütig gegeneinander aus. Freytag aber will ein Blutvergießen um jeden Preis verhindern.
Mit Jan Fedder, Tobias Schenke, Axel Milberg, Christian Tasche, Margarita Broich. Regie: Florian Gärtner, Drehbuch: Lothar Kurzawa
"Die Auflehnung", 21. Oktober ab 23.15 Uhr
Mit seiner Frau Sophie (Kirsten Block) und der Tochter Ute (Jodie Leslie Ahlborn) führt Fischmeister Frank Wittmann seine Teichwirtschaft mit Fleiß und Hartnäckigkeit durch wirtschaftlich schwere Zeiten. Als der erste Kormoran in die Teichanlage einfällt, ist Frank Wittmann alarmiert. Er greift zur Waffe, um sich gegen die Fischräuber zu wehren - obwohl die Vögel durch bestehende Verordnungen geschützt sind. Zur gleichen Zeit erscheint Franks Bruder Willy auf dem elterlichen Hof. Der renommierte Teeverkoster hat seinen Geschmackssinn verloren und steht vor dem Nichts. Er will sich am Ort seiner Kindheit eine Auszeit nehmen und wird im neuen Gästehaus einquartiert. Willy trifft auf Corinna, eine Freundin von Ute, die im alten Teehaus serviert. Argwöhnisch von Frank beobachtet, entwickelt sich zwischen beiden eine schüchterne Liebesgeschichte. Kurze Zeit später bekommt Frank Wittmann Ärger mit Henning Holmsen, dem Leiter der örtlichen Polizeiwache. Holmsen hat den toten Kormoran entdeckt. Franz leugnet, ein Gewehr zu besitzen, aber Holmsen lässt nicht locker.
Mit Jan Fedder, Kirsten Block, Jodie Leslie Ahlborn, André Hennicke. Regie: Manfred Stelzer, Drehbuch: Lothar Kurzawa