"Kohlliesels Töchter": Restaurierte Komödie in Arte Mediathek
Am Montag lief der Stummfilmklassiker "Kohlliesels Töchter" von 1920 von Ernst Lubitsch in restaurierter Fassung mit neuer Musik von Diego Ramos Rodríguez, begleitet Mitgliedern der Berliner Philharmoniker, bei Arte. Er steht nun in der Arte Mediathek.
1920 adaptierte Regisseur Ernst Lubitsch eine Art "Der Widerspänstigen Zähmung" im Stummfilm "Kohlliesels Töchter". Es war ein Volksstück, das er zu einer erfolgreichen und überdrehten Filmkomödie adaptierte, die mit derben Späßen und frivolen Anspielungen nicht geizt. Der 66-minütige Klassiker läuft nun bei Arte im NDR Fernsehen - und steht nun bis zum 24. August in der ARTE Mediathek zur Verfügung.
Geniale Kombination: Ernst Lubitsch, Emil Jannings und Henny Porten
Dafür arbeitete Lubitsch mit Emil Jannings zusammen, seinem früheren Kollegen vom Deutschen Theater. Henny Porten war in den 1910er-Jahren neben Asta Nielsen der größte weibliche Star des deutschen Stummfilms. Dieser wurde im März 1920 uraufgeführt habe sich sich zum Kassenschlager entwickelt, wie Rainer Rother, Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek sagt: "Der Film wurde Lubitschs populärstes in Deutschland gedrehtes Werk."
Darum gehts in der turbulenten Komödie: Der Bauer und Wirt Mathias Kohlhiesel hat zwei heiratsfähige Töchter, die schmucke Gretel und die trampelige ältere Liesel. Xaver und Seppl bemühen sich um Gretel, doch Vater Kohlhiesel möchte zuerst Liesel verheiraten. Seppl rät Xaver, Liesel zu ehelichen und sich dann wieder scheiden zu lassen, um Gretel heiraten zu können. Doch als Xaver sich als Ehemann grobschlächtig verhält, entwickelt sich Liesel zu einer liebevollen Ehefrau. Kann Seppl also schließlich seine geliebte Gretel heiraten?
Uraufführung der neuen Kopie bei der Berlinale 2024
Die Uraufführung der neuen Kopie lief im Februar bei einer gefeierten Premiere im Rahmen der "Berlinale Classics" der Berlinale. Mitgliedern der Berliner Philharmoniker spielten unter der Leitung von Simon Rössle die neu komponierte Musik von Diego Ramos Rodríguez ("Die Theorie von allem"). Der Stummfilmklassiker konnte mithilfe der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung realisiert werden - und basiert auf Nitrokopien aus dem Bundesarchiv und vom Dänischen Filminstitut.