"Kir Royal" und "Monaco Franze" - Trauer um Ruth Maria Kubitschek
Prominente in Deutschland trauern um die Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek, die deutsche Filmgeschichte geschrieben und Kultserien geprägt hat. Am Sonntag war sie im Alter von 92 Jahren in der Schweiz gestorben.
Mit großer Trauer haben Prominente in Deutschland auf den Tod der Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek reagiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte die Schauspielerin als Star. Sie habe ihre Rollen mit Herz und Humor gespielt und ein Millionenpublikum jeden Alters begeistert, schrieb Steinmeier: "Mit Ruth Maria Kubitschek verliert Deutschland eine großartige Schauspielerin, die deutsche Fernsehgeschichte geschrieben hat."
Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zollte der Schauspielerin Respekt. "Sie war die Grande Dame des Fernsehens und blieb dabei selbst immer bescheiden", teilte er mit. "Mit ihren Rollen war Ruth Maria Kubitschek auch Vorbild und Avantgarde." Bayern werde der Trägerin des Bayerischen Verdienstordens ein ehrendes Andenken bewahren.
Über viele Jahre das deutsche Fernsehen geprägt
Über viele Jahre hinweg hatte Kubitschek das deutsche Fernsehen geprägt. Sie war auf dem ZDF-"Traumschiff" an Bord, spielte im ARD-"Tatort" mit oder in der Serie "Das Erbe der Guldenburgs" im Zweiten. Kultstatus erlangte Kubitschek an der Seite von Helmut Fischer als Annette von Soettingen alias "Spatzl" in der TV-Serie "Monaco Franze - Der ewige Stenz" des Bayerischen Rundfunks.
Zunächst ein Film- und Fernsehstar in der DDR
Geboren wurde die Schauspielerin 1931 in Komotau (heute Tschechien) am Rande des Erzgebirges. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges floh die Familie nach Sachsen-Anhalt. Nach dem Besuch von Schauspielschulen in Halle und Weimar gab sie ihr Debüt als Fina in Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti" in Halle. Innerhalb weniger Jahre wurde sie zu einem Star des DDR-Fernsehens und DEFA-Films. 1959 ging sie mit ihrem Sohn in den Westen. Ihr Mann, der Opern- und Theaterregisseur Götz Friedrich, blieb in der DDR, durfte aber auch im Westen inszenieren. Am Schlosstheater in Celle begann Kubitscheks westdeutsche Karriere.
"Frau Elle" war ihre letzte Rolle
Schon bald folgten Rollen in Fernsehproduktionen - Auftritte in "Lysistrata" (1961), "Die Powenzbande" (1973) oder die Titelrolle in "Melissa" (1966). Mit Helmut Dietl drehte sie 1985 auch die Kult-Serie "Kir Royal", in der die Münchner Schickeria auf die Schippe genommen wurde. 2013 spielte sie in dem Kinofilm "Frau Ella" schließlich ihre letzte Rolle.
Berührende Worte vom Sterbebett
Seit 2013 war sie Schweizerin und lebte in Ascona. Sie sei in einem Krankenhaus gestorben, sagte ihre Sprecherin Yvonne von Stempel der dpa. Ihre letzten Worte seien gewesen: "Die Erde gab mir ein wunderschönes Zuhause auf dieser Welt. In tiefer Dankbarkeit wechsele ich in die andere Welt. Es gibt sie, Sie können es mir glauben." Die Trauerfeier soll im engsten Familienkreis stattfinden.