Hamburger Filmproduzent zum Networking in Cannes
Hinter den Kulissen des Filmfests in Cannes werden internationale Verbindungen geknüpft. Mit dabei ist der Produzent Fabian Driehorst von der Hamburger Firma "Fabian&Fred".
In der Behringstraße in Hamburg-Altona, in unmittelbarer Nähe zum Sitz der "MOIN Filmförderung" und nicht weit entfernt von der European Film Promotion, kurz EFP, ein Netzwerk, das weltweit den europäischen Film, seine Schauspieler, Regisseure und Produzenten fördert, befinden sich die neuen Büroräume von Fabian Driehorst und seiner Firma "Fabian&Fred". Sie sind auf Animationsfilme spezialisiert und vor einer Woche umgezogen.
Fabian Driehorst im Ausstausch mit Filmproduzenten
Noch stehen Kisten und Kästen in teilweise leeren Räumen, aber einige Mitarbeiter sitzen auch schon vor ihren Computern und Fabian Driehorst hofft, dass hier alles unter Dach und Fach ist, wenn er demnächst als einer von 20 "most promising european producers" bei der Networking Veranstaltung "Producers on the move" der EFP in Cannes Kollegen treffen darf.
Zum 25. Mal findet die Tagung statt, die im vergangenen Vierteljahrhundert über 500 Teilnehmer aus 37 Ländern zusammengebracht hat. Fabian Driehorst verfolgt das Programm schon länger, fand dort immer interessante Produzenten vertreten, aber "in der Regel aus dem Realfilm und alle, die da mitgemacht haben, haben in meinen Augen interessante Filme hervorgebracht", erzählt Driehorst. "Ich bin ja Animationsfilmproduzent und Animation in Cannes und in diesem Programm ist da eher eine Randerscheinung oder etwas Besonderes. Insofern habe ich mich besonders gefreut, dass ich jetzt an dieser Stelle teilnehmen darf."
Mit "Trouble Magnet" auf Co-Produktionssuche
Fabian Driehorst hat unter anderem den international erfolgreichen und mehrfach ausgezeichneten Film "Sultanas Traum", eine feministische Sci-Fi Utopie, produziert. In Vorbereitung auf Cannes gab es bereits einige Videokonferenzen mit anderen "Producers on the move" und dabei ist der Produzent schon im Vorfeld zu einer Erkenntnis gekommen: "Wir entwickeln gerade einen Feature-Film, eine freie Version vom 'Struwwelpeter' als Kinofilm für das Familienpublikum - eine ziemlich ambitionierte, große Produktion. Da habe ich festgestellt, dass Cannes zwar ein sehr interessanter Ort ist, um Leute kennen zu lernen, das EFP-Programm sich aber eher auf Arthouse spezialisiert."
Daher nimmt er jetzt ein kleineres Filmprojekt mit an die Croisette: "Das ist 'Trouble Magnet' von Ahmad Saleh, ein palästinensischer Regisseur mit dem wir schon den Kurzfilm 'Night' gemacht haben. 'Trouble Magnet' wird sein Debüt-Featurefilm. Für so einen Film ist dieser Kontext vom European Film Promotion, den sie uns bieten, das richtige Projekt." Wenn es richtig gut läuft für den Produzenten, kann es in Cannes - wie in der Vergangenheit bereits geschehen - durchaus zu Co-Produktionen kommen und es können aus Projekten fertige Filmen entstehen, die dann vielleicht auch auf dem Filmfestival zu sehen sein werden.