Gastland Indien und viele lokale Geschichten beim 34. Filmkunstfest
In Schwerin ist das Programm des diesjährigen Filmkunstfests Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt worden. Im Mai werden elf Weltpremieren und zehn deutsche Erstaufführungen zu sehen sein. Ein filmischer Fokus liegt in diesem Jahr auf dem Gastland Indien.
Im Wettbewerb um den Fliegenden Ochsen, den Hauptpreis des Festivals, sind von zehn Filmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gleich zwei dabei, die in Mecklenburg-Vorpommern spielen. So steht im Mittelpunkt von "Ich sterbe. Kommst Du?" die noch junge, alleinerziehende Nadine. Sie hat Krebs im Endstadium, der kleine Sohn entzieht sich der Mutter. Benjamin Krammes Regiedebüt bei einem Langfilm gewann bereits im Januar beim Filmfestival Max Ophüls Preis unter anderem den Publikumspreis.
Ebenfalls in Saarbrücken ausgezeichnet wurde Laura Laabs Film "Rote Sterne überm Feld". Eine Gruppe von Aktivisten ersetzt darin die Staatsflaggen auf dem Reichstag durch rote Fahnen. Tine gehört dazu. Anschließend versteckt sie sich bei ihrem Vater in Bad Kleinen. Dabei wird die jüngere Geschichte der Region - von der Nazizeit über die DDR bis hin zur Gegenwart - miteinander verknüpft.
Flugzeugabsturz und Messerstecherei als Thema
Mit einem Ereignis in der DDR - einem Flugzeugabsturz 1986 - befasst sich die Dokumentation aus dem NDR-Landesfunkhaus "Trauer unter Kontrolle". In dem Film von Carolin Kock kommt unter anderem Dietrich Hossack zu Wort, der damals beim Ministerium für Staatssicherheit den ersten Bericht über den Absturz und seine Ursachen geschrieben hatte.
In der Reihe "NDR Spezial" sind zudem ein neuer Usedom-Krimi und ein Polizeiruf aus Rostock zu sehen. In diesem Fall geht es um Mord und Suizid.
Die Frau starb durch mehrere Stichverletzungen. Der Täter war Leon Schilling. Unmittelbar nach dieser Tat hat er sich selbst die Kehle durchgeschnitten. Filmszene
Was weiß der Lehrer Felix Lange darüber? Das wollen die Kommissarinnen Katrin König und Melly Böwe herausbekommen.
Ehrengast 2025: Barbara Sukowa
In der DEFA-Reihe läuft 51 Jahre nach den Dreharbeiten 1974 vor allem in Schwerin, aber auch in Wismar und Stralsund, der Film "Aus meiner Kindheit" über den jugendlichen Ernst Thälmann in digitalisierter Fassung. Regie führte damals Bernhard Stephan: "Wir hatten unheimlich viele Statisten und Massenszenen", sagt er. Vieles von diesen Massenszenen ist derzeit in einer Fotoausstellung im "Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus" in Schwerin zu entdecken.
Das 34. Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern endet unter anderem mit dem Stummfilm "Phantom der Oper" von 1925. Die Mecklenburgische Staatskapelle unter der Leitung von Kapellmeister Martin Schelhaas begleitet den Film live im Theater: "Musikalisch hat es mit dem Musical gar nichts zu tun. Es ist eine Musik, die sehr spätromantisch angehaucht ist." Ehrengast in Schwerin ist in diesem Jahr Barbara Sukowa. In der ihr gewidmeten Hommage sind unter anderem die Filme "Rosa Luxemburg", "Hannah Ahrendt" sowie "Lola" zu sehen. Am 10. Mai wird die Schauspielerin mit dem Ehrenpreis des Filmkunstfestes - dem Goldenen Ochsen - geehrt.
