Erstes Kotaku Anime Festival in Neubrandenburg
"Naruto", "Sailor Moon" oder "One Piece": Der Hype um Animes und Mangas lässt nicht nach. In Neubrandenburg fand das Kotaku Anime Festival im Kino Latücht statt, mit Filmen und Workshops.
Das erste Anime Festival in der Region trägt den japanischen Namen "Kotaku" - was "abgelegenes, wässriges Gebiet" bedeutet. Am Dienstag ist das Kotaku im Kino Latücht in Neubrandenburg gestartet - mit Filmen und Workshops. Kochen, Schreiben, Lesungen und Landeskunde ergänzen das Filmangebot.
"Inu-Oh": Film über einen begnadeten Tänzer
"Inu-Oh" ist einer der Filme, die beim Anime Festival gezeigt wurden. Darin geht es um ein Kind, welches in einem verhexten Körper geboren wurde und wie ein Tier behandelt wird. Bis sich herausstellt, dass Inu-Oh ein begnadeter Tänzer ist, der zum Popstar aufsteigt - doch das gefällt der Elite im Japan des 15. Jahrhunderts nicht.
"Das ist ein Film, der gut in unser Programm passt, der ist absolut außergewöhnlich", findet Mareike Kochansky. Sie hat den Film mit ihrem Team aus dem Neubrandenburger Kino Latücht für das Festival ausgewählt. Fünf verschiedene Animationsfilme werden bis Sonntag gezeigt. Vom familienfreundlichen Film bis zu "Demon Slayer" Teil zwei, der von einem Krieg gegen menschenfressende Dämonen handelt, ist alles dabei. "Nachmittags sind die Filme familienfreundlich. Abends zeigen wir anspruchsvollere Filme oder auch mal einen Film, der eine höhere FSK hat, wie FSK 16 mit "Demon Slayer", Teil zwei", erklärt Kochansky.
Schreib-Workshop für Jugendliche
Auch Kurse sind Teil des Festival-Programms. Bei einem Schreib-Workshop von Mareike Kochansky sollen die Mädchen und Jungen lernen, wie Geschichten aufgebaut sind. "Das ist unser Setting: Childe und Sailor Moon sind in Berlin auf einer fliegenden Insel", stellt Kochansky die Ausgangssituation für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dar. Mit einem Plotpoint, also einem Wendepunkt, an dem die Handlung erst richtig Fahrt aufnimmt.
Die 15-jährige Enno Grabow schreibt über ihre beiden Lieblingscharaktere. "Sie wollten sich treffen, aber waren zu verpeilt um sich zu treffen und sind immer aneinander vorbeigelaufen. Im Endeffekt haben sie es doch noch geschafft", beschreibt Grabow den Aufbau ihrer Geschichte.
Anime-Festival soll mehr junge Menschen ins Kino holen
Das Anime Festival ist durch eine Initiative des Projekts "Junges Kino" entstanden. Dadurch sollen wieder mehr junge Leute ins Kino geholt werden, erzählt Medienpädagogin Mareike Kochansky. "Das Projekt unterstützt vor allem Filmreihen, die pädagogisch eingebettet sind, zum Beispiel durch Bildungsveranstaltungen. Da haben wir uns gedacht, das wäre doch super. In ihrer Freizeit kommen wenige jüngere Menschen hierher. Anime und Manga kommt bei der jungen Generation derzeit sehr gut an. Dazu passt mein eigener Hintergrund: Ich habe Japanisch im Drittfach studiert, weswegen es mir sehr nahe lag, etwas zum Thema Landeskunde zu machen."
Workshop zur japanischen Esskultur
Auch Angelina Paustian hat Erfahrungen mit japanischer Kultur. Sie hat dort eine Weile gelebt und fliegt jedes Jahr wieder nach Fernost. Die Kochbuchautorin zeigt den Kindern und Jugendlichen in ihrem Kurs zur japanischen Esskultur, wie sie mit einem Küchenmesser zwei Hasenohren in ein Apfelstück schneiden können. Auch die 15-Jährige Enno Grabow macht mit. Sie verziert Karottenköpfe.
Bento-Box mit verziertem Gemüse und Reis
Mit dem kunstvoll geschnittenen Gemüse gestalten die Kursteilnehmenden ihre eigene Bento-Box, also eine japanische Brotdose, gefüllt mit Gemüse, Reis und anderen Leckereien. Angelina Paustian will damit jüngere Leute motivieren, selbst zu kochen: "Ich wünsche mir, dass sie über den Tellerrand schauen und auch mal etwas schnibbeln. Sie sollen sich selbst eine Freude mit einem schönen Mittagessen in der Dose oder einem schönen Lunch machen. Und vielleicht mal damit ein Picknick machen, damit man wieder ein bisschen mehr Essen, Kultur und Natur verbinden kann."
"Your Name" von Mankoto Shinkai am Freitag
Ebenfalls auf dem Programm steht der Film "Your Name" von Makoto Shinkai, der als einer der erfolgreichsten Anime-Filme aller Zeiten gilt. Eine Podiumsdiskussion will zudem die Schattenseiten des modernen japanischen Lebensstils beleuchten. Wer zum Festival in einem Kostüm einer Manga- oder Anime-Figur kommt, hat die Chance auf eine Fan-Überraschungstüte.
Aktuell bundesweit im Kino läuft der aktuelle Anime von Makoto Shinkai: "Suzume", ein weiteres Meisterwerk, das die Katastrophe von Fukushima und ihre Folgen in einer fantastischen Geschichte mit viel Liebe zum Detail erzählt.
Erstes Kotaku Anime Festival in Neubrandenburg
Bis Sonntag zeigt das Festival im Kino Latücht Filme und bot verschiedene Workshops zur japanischen Kultur an.
- Datum:
- Ende:
- Ort:
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Kino Latücht
Große Krauthöfer Straße 16
17033 Neubrandenburg - Telefon:
- (0395) 56 38 90 26
- E-Mail:
- www.latuecht.de
- Hinweis:
- Karte pro Film: 7 Euro, ermäßigt 4 Euro
Tageskarte für Filme und Veranstaltungen: 14 Euro, ermäßigt 8 Euro
Einzelne Bildungsveranstaltungen: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
Dauerkarte für alle Tage: 37 Euro, ermäßigt 25 Euro