"Aviator"-Autor John Logan - Hollywoods Blockbuster-Schmied
"Gladiator", "Aviator" ,"Skyfall": Diese Filme kennt viele Fans. Den Namen dahinter jedoch nicht: John Logan. Der Theater- und Drehbuchautor hat die Bücher zu diesen Blockbustern verfasst. Ein Porträt.
Der Kalifornier John Logan, Jahrgang 1961, hat drei Oscar-Nominierungen erhalten - und sich das Vertrauen der ganz großen verdient: Sir Ridley Scott, Oliver Stone und Martin Scorsese setzten auf ihn. Seine Zusammenarbeit mit Scorsese "Aviator" läuft am 3. Juli ab 20.15 Uhr bei Arte.
Zuletzt waren im Kino von ihm zu sehen "Genius - die tausend Seiten einer Freundschaft" und Ridley Scotts "Alien Covenant" sowie die Serien "Penny Dreadful" und "Penny Dreadful: Dity of Angels".
Zusammenarbeit mit großen Regisseuren
Es ist zwar traurig, dass immer die Regisseure und Schauspieler glänzen, die Drehbuchautoren aber meist unbekannt sind. John Logan hat sich damit aber abgefunden. Er liebt seinen Job, haucht großen Helden wie James Bond gerne Leben ein und kann gut davon leben - außerdem dürfe man bei diesem Job nicht dünnhäutig sein, sagt der 61-jährige Autor.
Ursprünglich wollte er Schauspieler werden, stand aber ungern im Fokus der Aufmerksamkeit. Seit seinem 18. Lebensjahr schreibt er Stücke fürs Theater, seit Mitte der 90er für die Filmbranche. Für Ridley Scott hat er den "Alien: Covenant" umgeschrieben. John Logan weiß, was wichtig ist: "Große Regisseure wie Hitchcock, Truffaut, Ridley Scott und Scorsese wissen: Qualität kommt nur vom Buch. Man kann sie nicht beim Drehen oder beim Schneiden herbeizaubern. Ich hatte stets Glück und habe immer strategisch mit Regisseuren gearbeitet, die das verstehen."
Logan hat Tom Cruise in den "Last Samurai" verwandelt und Johny Depp in einen mörderischen Barbier - in Tim Burtons gruseligem Musical "Sweeney Todd". Der Autor hat eindeutig eine Vorliebe für Action - und Vater-Sohn-Konflikte sind sein Ding. Er sagt: "Meine Eltern stammen aus Belfast. Als Nordire ist das Ringen mit dem Vater in meinen Genen verankert."
Drehbuch für Kinodebüt des Theaterregisseurs Michael Grandage
Auch sein Film "Genius" handelt von einer komplexen Männerfreundschaft. Inszeniert hat ihn ein Weggefährte aus Theaterzeiten, der Brite Michael Grandage. Jude Law spielt den damals unbekannten US-amerikanischen Autor Thomas Wolfe. Im Lektor Max Perkins, gespielt von Colin Firth, findet er einen Mentor. Gar einen Ersatzvater, wie die Ehefrau des Lektors moniert. Wer ist nun wichtiger für Perkins: die eigene Familie oder das intensive Arbeiten mit Wolfe?
Aktuell arbeitet Logan an der Filmbiografie über Michael Jackson "Michael" und am Drehbuch zum Film "Sue". Sue Mengers prägte als Schauspielagentin maßgeblich das Kino des New Hollywood und der 70er- und 80er-Jahre. Die in Hamburg geborene Künstlerin starb 2011 in den USA. Als Regisseure für die Biografie sind Morgan Spurlock und Paolo Sorrentino gesetzt - Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence wird Sue Mengers spielen.