Das Gespräch

Gast: Philipp Blom

Sonntag, 22. September 2024, 15:00 bis 15:30 Uhr

04.06.2024, Ramsau am Dachstein, Steiermark, Österreich (Austria): Der Historiker Philipp Blom ist Intendant der Dachstein Dialoge, einem neuen intern. Festival für Toleranz © picture alliance / Martin Huber

"Wir sind Wesen, die darauf angewiesen sind, ein bisschen Hoffnung zu haben, in eine Zukunft zu blicken, die wir für gestaltbar halten". In früheren Zeiten hätte religiöser Glaube das Bedürfnis danach durch die Hoffnung auf ein besseres Leben nach dem Tod befriedigt, sagt Philipp Blom.
Im 20. Jahrhundert hätten vor allem politische Ideologien das "Prinzip Hoffnung" geschürt. In jüngster Zeit würde die Hoffnung enorm auf ein besseres Jetzt fokussiert, individualisiert und von kapitalistischen Interessen dirigiert, sagt der heute in Wien lebende Historiker und Autor.

04.06.2024, Ramsau am Dachstein, Steiermark, Österreich (Austria): Der Historiker Philipp Blom ist Intendant der Dachstein Dialoge, einem neuen intern. Festival für Toleranz © picture alliance / Martin Huber
Der Historiker Philipp Blom zeigt in seinem neuen Buch, wie Hoffnung möglich bleibt. Das Buch "Hoffnung - Über ein kluges Verhältnis zur Welt" erscheint im Carl Hanser Verlag und kostet 22 Euro.

Hoffnung basiere aber auf einem "Minimum an Gemeinsamkeit, um überhaupt noch eine Gesellschaft zu sein, auf gemeinsamer Geschichte und Gegenwart", so Blom. Er ist davon überzeugt, dass die "rasende Entwicklung von Technologien, die unser Leben völlig umkrempeln" zu einer Vereinzelung führt, die ein "gemeinsames Projekt" einer Gesellschaft immer schwieriger macht. Das aber sei Grundlage für "ein kluges Verhältnis zur Welt".

Im Gespräch mit Ulrich Kühn erläutert Philipp Blom, welche Rolle bei der Ausbildung von Perspektiven die Geschichten spielen, die wir uns gegenseitig erzählen, und wie seine eigene Hoffnung aussieht: "Vielleicht ist es möglich, dass wir uns neu entdecken lernen als natürliche Wesen, als Wesen, die in einem riesigen System leben und auf dieses System angewiesen sind: Und die Chef von genau gar nichts sind!"

 

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