Hörspiel

Jenseits von Eden (8/8)

Mittwoch, 01. Januar 2025, 18:00 bis 20:00 Uhr

Illustration zum Hörspiel "Jenseits von Eden". © Rumi Benecke
Die Verfilmung mit James Dean machte "Jenseits von Eden" zur Legende. Sind Gut und Böse in allen Menschen veranlagt?
Jenseits von Eden. Teil 8

Der Erste Weltkrieg stürzt Europa ins Verderben und Adam wird in die Aushebungskommission berufen: Ausgerechnet er muss junge Männer für felddienstfähig erklären – ein “Scharfrichter mit Hass auf den Galgen.“ Voller Stolz hingegen erwartet er Aron, der für Thanksgiving von der Universität nach Hause kommt und abermals eine Entscheidung getroffen hat: Er will sein Studium abbrechen! Für Cal ist der Moment gekommen, endlich dem Vater sein Geschenk zu überreichen: 15.000 Dollar, der Ertrag aus dem Bohnengeschäft. Doch dies ist für Adam dreckiges, gestohlenes Geld. Adam will nicht auch noch vom Krieg profitieren, während er die Kinder anderer Väter zum Tode verurteilt. Hasserfüllt und eifersüchtig auf die bedingungslose Liebe seines Vaters für Aron führt Cal seinen Bruder durch die Nacht bis zur “Castroville Street“. Da steht sie, im Anblick ihrer Söhne aus Selbstschutz laut lachend. Seine Mutter, eine Bordellbesitzerin? Schluchzend schlägt Aron seinen Bruder nieder. Traumatisiert, aber fest entschlossen meldet er sich im Rekrutierungsbüro zum Dienst an der Front. Die Erinnerung an Arons Gesicht, “sein verstörtes, verzweifeltes Gesicht“, lässt auch dessen Mutter trostlos zurück. Mit einem Fläschchen ihres Medikaments nimmt sie sich das Leben. Zuvor setzt sie sich an den Schreibtisch und zwingt sich trotz der Schmerzen in ihrer Hand noch einmal deutlich zu schreiben: “Ich vermache alles, was ich besitze, meinem Sohn Aron Trask. Salinas, den 29. November 1917 – gez. Catherine Trask.“

Die große Serie ist ab dem 20. Dezember in 16 Folgen in der ARD Audiothek verfügbar.

"Du stehst bewundernd vor dem tragischen Schauspiel von Caleb Trask, Caleb, des Herrlichen, des Schrecklichen, des Einzigartigen. Manchmal niederträchtig, manchmal aber auch unglaublich großzügig. Du hast vielleicht ein bisschen mehr davon, aber mit deiner Energie bist du allen Rotznasen deines Alters sehr ähnlich. Versuchst du dir eine tragische Würde zuzulegen, weil deine Mutter eine Hure war?" Der chinesische Hausdiener Lee zu Caleb Trask

Cal sitzt verkatert in seinem Zimmer und beginnt zu realisieren, weshalb sein Bruder spurlos verschwand: "Ich bin schuld. Ich werde ein Opfer darbringen!" Er verbrennt einen Schein des für seinen Vater verdienten Geldgeschenks nach dem andern, als Lee ihn wachrüttelt: "Versuchst du dir eine tragische Würde zuzulegen, weil deine Mutter eine Hure war? Wenn deinem Bruder etwas zustoßen sollte, willst du dich dann in der Glanzrolle eines Mörders bewundern, du Rotznase?" Adam weist beunruhigende Symptome eines Schlaganfalls auf, als er Tage später einen Brief von Aron erhält, in dem er gesteht, "sich gestellt zu haben". Auf Lees Drängen hin nähert sich Cal der abweisenden Abra an. Sie habe Aron schon seitdem er aus purer Selbstsucht Priester werden wollte, nicht mehr lieben können. Sie sei keine Heilige, das Märchen aus Kindertagen ist vorbei. Einige Zeit vergeht und bei einem Ausflug ins "Alisal" im Mai 1918 gesteht Abra, inmitten aufblühender Azaleen, dem ungläubigen Cal, sich in ihn verliebt zu haben. Zurück im Trask’schen Haus brennen alle Lichter: Aron ist gefallen. Die Nachricht fügte Adam einen weiteren, schweren Schlaganfall zu. Am Rand des Krankenbettes gesteht Cal seinem Vater, was er getan hat und was zu Arons Tod führte – doch die Augen des gelähmten Mannes verändern sich nicht. Diesen Blick wird er nie mehr los, glaubt Cal. Die Schuld auf seinen Schultern kann er nicht tragen und rennt durch den prasselnden Regen zu Abra. Er will fortgehen, doch sie lässt das nicht zu. Gemeinsam mit Lee bitten sie Adam um Verzeihung, um den Erlass der Schuld für seinen Sohn. Er soll leben dürfen. Adam presst ein letztes Wort durch seine Lippen.

Jenseits von Eden – East of Eden

Hörspielserie nach dem Roman von John Steinbeck

Übersetzung aus dem Amerikanischen
Harry Kahn
Stimmen
Ulrich Noethen (Erzähler), Thomas Loibl (Adam Trask), Sebastian Blomberg (Charles Trask), Peter Kaempfe (Cyrus Trask), Marina Galic (Alice Trask), Vincent Redetzki (Adam, jung), Jonas Nay (Charles, jung), Nils Kahnwald (Caleb Trask), Daniel Rothaug (Aron Trask), Jona Glücklich (Aron, Kind), Felix Lengenfelder (Caleb, Kind), Maja Schöne (Cathy Ames alias Kate), Tilo Werner (Mr. Ames), Gabriela Maria Schmeide (Mrs. Ames), Maria Magdalena Wardzinska (Cathy, jung), Matthias Bundschuh (Lee), Felix von Manteuffel (Samuel Hamilton), Hedi Kriegeskotte (Liza Hamilton), Thomas Niehaus (Tom), Samuel Weiss (Will), Jonas Minthe (George), Marie Löcker (Dessie), Birte Kretschmer (Olive Steinbeck, geborene Hamilton), Ulrich Noethen (Ernest Steinbeck), Rosa Thormeyer (Abra), Siemen Rühaak (Mr. Bacon), Astrid Meyerfeldt (Mrs. Bacon), Lucca Liekefett (Abra, Kind), Christian Redl (Mr. Edwards), Bettina Stucky (Faye), Oskar Ketelhut (Postbeamter und Korporal Kemp), Rafael Stachowiak (Mr. Grew), Jürgen Uter (Sheriff in Massachusetts, Sergeant Dane), Uli Pleßmann (Doktor in Connecticut), Bernd Grawert (Sheriff in Connecticut), Wilfried Dziallas (Doktor Tilson), Julian Greis (Louis Lippo), Konstantin Graudus (Horace Quinn), Wolf-Dietrich Sprenger (Sheriff in Salinas), Katja Brügger (Ethel), Lisa Hagmeister (Grace), Markus John (Wirt), Fjodor Olev (Joe), Brigitte Janner (Krankenschwester)
Besetzungsbüro
Marc Zippel und Dagmar Titz
Komposition
Stephanie Nilles
Musik
Klavier, Orgel, Perkussion, Melodica, Geige und Gesang: Stephanie Nilles
Klarinette, Kornett, Alt- und Tenorsaxofon, Tuba, Kontrabass, Gitarre, Penny Whistle und Gesang: Thomas Deakin
Bratsche: Allan Nilles
Technische Realisation
Christian Alpen und Sebastian Ohm
Regieassistenz
Felix Lehmann und Lisa Krumme
Hörspielbearbeitung und Regie
Christiane Ohaus
Dramaturgie und Redaktion
Michael Becker
Foto
Andreas Rehmann
Artwork
Rumi Benecke
Produktion
Norddeutscher Rundfunk 2021

 

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