Hörspiel
Freitag, 27. Dezember 2024, 18:00 bis
20:00 Uhr
Jenseits von Eden. Teil 3
Adam und Cathy übersiedeln, frisch vermählt, im Jahr 1900 nach Kalifornien. Erfüllt vom "göttlichen Funken", der durch Cathy in Adam gefahren ist, besichtigt er ein Landstück nach dem andern. Während Cathy bei einem Abtreibungsversuch scheitert und sich widerwillig mit ihrer Schwangerschaft abfindet, wird Adam fündig: Die Bordoni-Ranch, ein verlassenes Herrenhaus, nahe King City im Salinas-Tal. Doch bevor das Erbe seines lügnerischen Vaters investiert werden kann, konsultiert Adam den weit und breit für seine Kenntnisse des Landstrichs angesehenen Samuel Hamilton. Einen echten Patriarchen mit standesgemäßem Bart! Die Hamiltons sind ein bunter, aber glücklicher Haufen irischer Abstammung. Samuel und seine Ehefrau Liza, ein "halbes Portiönchen von einem Weibsbild", haben neun Kinder. Eines davon ist Olive, oder "Ollie". Sie ist Lehrerin und heiratete im Dezember 1890 John Ernst Steinbeck, den Vater des Erzählers und Autors John Steinbeck Junior.
Die große Serie ist ab dem 20. Dezember in 16 Folgen in der ARD Audiothek verfügbar.
"Samuel, ich habe im Sinn, aus meinem Gut einen Garten zu machen. Denken Sie daran, dass ich Adam heiße. Bisher hatte ich keinen Garten Eden, geschweige denn, dass ich aus einem vertrieben worden wäre." Adam Trask zu Samuel Hamilton
Das Salinas-Tal wird in den USA landläufig als "the Salad Bowl of the World", als "die Salatschüssel des Planeten" bezeichnet. Doch fruchtbares Land zu ergattern, ist nicht nur eine finanzielle Frage, es ist ein Glücksspiel. Und Adam ist ein Glückspilz! Samuel findet mit seiner zuckenden Weidenrute "ein ganzes Weltmeer von Wasser!" Adam will seinem biblischen Vornamen alle Ehre machen und seiner Cathy einen "Garten Eden" erbauen. Doch die hochschwangere Eva hat bereits den Plan gefasst, auch diesem bilderbuchartigen Korsett zu entfliehen. Ständig beäugt von Lee, dem Pidgin sprechenden chinesischen Diener und Koch im Trask’schen Haus. Wie viele andere Feldarbeiter und Hausdiener aus China und Japan kamen auch Lees Vorfahren im 19. Jahrhundert nach Kalifornien, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Er ist es auch, der Samuel eines Abends zur Geburtshilfe herbeiholt. Samuel ahnte es, es schwebt etwas "Dunkles" über dem Tal. In den Augen der vor Wehen gekrümmten Mutter sieht er Unmenschliches – den bösen Blick.