Reflektor-Festival in der Elphi gestartet: Staunen mit André Heller
Für das Reflektor-Festival hat der österreichische Universalkünstler André Heller ein Programm zusammengestellt, mit dem er sich und sein Publikum gleichermaßen überraschen will. Noch bis zum 24. März läuft das Spektakel in der Elbphilharmonie.
Es soll wirklich perfekt werden. Auf dem Weg zum Interview hält André Heller gleich mehrfach an, redet auf seine Assistentin ein: Ist alles organisiert? Ob der denn komme und wie da die Lage sei? Das ist wichtig, denn er will die Menschen zum Staunen bringen. "Staunen ist ja was, was uns ständig begegnet", sagt der Künstler. "Über die Dummheit kann man staunen, über die Liebe kann man staunen. Über das Schöne. Über die Verzweiflung. Staunen kann in allem drin sein, mit dem wir in Berührung kommen."
Ein Weltstar der Kultur
André Heller, der Spross einer Wiener Süßwarenfamilie, ist ein Weltstar der Kultur. Ende der 1960er-Jahre erfindet er das maßgebende Pop-Radio Ö3 mit. Er nimmt Musik auf, darunter viele Chansons, fördert einen gewissen Reinhard Mey, gründet den Zirkus Roncalli mit, ist Teil der Friedensbewegung, Kulturmanager der Fussball-WM 2006 in Deutschland. Und das ist nur ein Körnchen dessen, was er gemacht hat.
"Die Welt verändert sich jeden Tag und die Eindrücke verändern sich jeden Tag", so Heller. "Wer nicht innerlich tot sein will, der muss lernen, sich zu verwandeln, muss hingehen, wo er Erlebnisse hat, die er vorher nicht hatte. Sonst schwänzt man ja das Leben. Wir können nicht mit 35 sagen: Danke, ich weiß genug, ich höre jetzt auf, mich weiterzubilden, mich weiter zu freuen."
Festival-Programm: André Heller setzt auf Vielfalt
Hellers Reflektor-Programm ist sehr vielfältig. Der Soweto Gospel Choir ist dabei, oder Musik von jüdischen Gruppen, die über die ganze Welt verstreut sind. Eines der Highlights dabei: Mieskuoro Huutajat, ein Chor mit schreienden Männern aus Finnland. Der Kurator hat sich mit dem Programm selbst eine Überraschung gemacht. "Nichts davon habe ich je gesehen, deswegen habe ich sie eingeladen. Ich will auch diesem Buben in mir etwas zeigen. Wo der sagt: Boah, das hab ich ja noch nie gesehen! Und alle Buben und Mädel, die das auch sagen wollen, sollen kommen."
Während des Festivals wird die Elbphilharmonie jeden Abend zwischen 18 und 20 Uhr von außen angestrahlt. Im Foyer werden Bilder der Malerin Xenia Hausner an die Wände projiziert. Sie zeigen Menschen in satten Farben, wobei aber nie ganz klar ist, was sie da gerade machen. Außerdem auf dem Programm: Philosoph Peter Sloterdijk, Wiener Stars wie Voodoo Jürgens und Musik aus André Hellers Wahl-Zweitheimat Marokko.
"Die Sachen rufen nach mir"
"Ich werde nächste Woche 77", erzählt Heller. "Und jeder Tag lehrt mich, was ich bisher übersehen habe. Die Sachen rufen nach mir und sagen: Bitte tu mich! Ich möchte durch deine Arbeit stattfinden können. Das Reflektor-Festival läuft noch bis zum 24. März. Es ist die Gelegenheit, die Welt mit André Hellers Augen zu sehen - und sich überraschen zu lassen.
Reflektor-Festival in der Elphi gestartet: Staunen mit André Heller
Der Wiener Universalkünstler hat ein Programm zusammengestellt, mit dem er sich und sein Publikum gleichermaßen überraschen will.
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Elbphilharmonie
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