"Die schwere Hand": Brillanter Krimi von Bestseller-Autor Dror Mishani
Zwei Fälle hat Avi Avraham in den ersten beiden Bestsellern von Dror Mishani bereits gelöst. In seinem dritten stehen seine Glaubwürdigkeit, seine Liebesbeziehung und sein Verantwortungsgefühl auf dem Spiel.
Dror Mishani erzählt die Geschichte eines Verbrechens, das - wiewohl nicht geplant - für alle Beteiligten zum Trauma wird.
Sie hat ihn immer wieder gefragt: "Kannst du mir erklären, warum du diese Uniform an hast?" Leseprobe
Hatte er einen Mord begangen oder war es ein Totschlag im Affekt gewesen - aus Ratlosigkeit?
Und er hatte sich mit dem Rücken zu ihr aufs Bett gesetzt und den Kopf in den Händen vergraben. Hatte irgendwann gesagt: "Ich kann nicht mehr leiden." Leseprobe
Kommissar Avi Avraham ist überfordert
In "Die schwere Hand" leuchtet Mishani die mörderischen Ereignisse in Cholon aus drei Perspektiven aus, mit vielen Rückblenden, unverhofften Sprüngen in die Zukunft, inneren Monologen und lakonischen Beschreibungen der Gegenwart.
Da ist Masal Bengtsson, genannt Mali, 35 Jahre alt, zwei Töchter. Auf einem Betriebsausflug wurde sie vor Jahren vergewaltigt, schreckt nachts oft auf in Atemnot und auf der Kehle eine schwere Hand. Auf einer Schulung ihrer Bankfiliale in Eilat ist das gewesen. Der Täter wurde nie gefasst. Vielleicht ein Schweizer, vielleicht ein illegaler Immigrant. Doch Coby, ihr Mann, hatte ihr versprochen, stets nachts bei ihr zu sein.
Aber wie wenig wusste sie zu dem Zeitpunkt davon, was passieren sollte, wie wenig weiß ein Mensch darüber, was sich in seinem Leben ereignen wird. Leseprobe
Coby ist ein Versager, ein verstockter Choleriker, der nicht verzeihen kann und eher explodiert als spricht.
Und da ist Avi Avraham, der Kommissar der letzten beiden Fälle - allesamt Bestseller von Dror Mishani. Avraham ist aufgestiegen. Er steht vor seiner ersten Mordermittlung als Leiter des Dezernats. Mit dieser Doppelbelastung, den Mörder zu ermitteln und gleichzeitig das Ansehen der Polizei von Cholon zu wahren, kommt Avraham nicht klar, zumal ein alter Nachbar im Hause der Ermordeten einen Polizisten die Treppe herunterstürzen sah.
Die Hilfe von Kommissar Zufall
Mishani bleibt dicht dran an seinen Protagonisten. Er schildert ihre Nöte, die Nähe und Distanz der Ermittler zueinander, das tiefe Vertrauen zwischen Avi Avraham und seinem sephardischen Kollegen Eliyahu Maalul - und auch die Rolle von Kommissar Zufall, der oft im entscheidenden Augenblick hilft.
Avraham fühlt sich schuldig, dass seine Freundin aus Brüssel mit ihm nach Israel gekommen ist und keinen Job hier hat. Er ist unsicher, ob sie bleibt. Hier wird eine Facette seines Charakters sichtbar. Avraham ist ein typisch israelischer Patriarch, der überall Schutzbefohlene sieht. Marianka aber ist eine selbstbewusste starke Frau.
"Ich habe mich selbst hierhergebracht, Avi, und wenn es mir hier nicht gut geht, werde ich nicht bleiben. Vielleicht ist es ja das, was dir schwerfällt zu akzeptieren und was du versuchst zu verschleiern, wenn du meinst, es sei alles deine Schuld und du seist für alles verantwortlich." Leseprobe
"Die schwere Hand": Spannender Pageturner
Entstanden ist ein unglaublich spannender Pageturner, der mit dem Stakkato seiner Rückblenden und atemberaubenden Vorwärtssprüngen fesselt und doch den Faden der konkreten Mordermittlung in Cholon, einschließlich der entscheidenden Hinweise von Kommissar Zufall, nicht aus den Augen lässt. Mit "Die schwere Hand" hat Dror Mishani den brillantesten Kriminalroman um seinen israelischen Ermittler Avi Avraham geschrieben.
Die schwere Hand
- Seitenzahl:
- 336 Seiten
- Genre:
- Krimi
- Verlag:
- Diogenes
- Bestellnummer:
- 978-3-257-24708-4
- Preis:
- 14 €