Roman "Onyx Storm": Drachenwelt von Rebecca Yarros bricht Rekorde
Nach "Fourth Wing" und "Iron Flamen" erweist sich Rebecca Yarros' dritter Roman "Onyx Storm" in den USA als Megabestseller. Es geht erneut um Drachen, Kämpfe, Geheimnisse, Rebellion und natürlich auch um Liebe.
In den USA wurde "Onyx Storm" - der deutsche Titel lautet "Flammengeküsst" in der ersten Woche rund 1,3 Millionen Mal verkauft - das hat seit 20 Jahren kein anderer Roman geschafft.
Darum geht's in "Onyx Storm": Violet und Xaden im Stress
Die Story spielt auf einem fiktiven Kontinent. Im Königreich Navarre gibt es eine berühmte Militärakademie, wo junge Menschen nach einem extrem brutalen Auswahlverfahren ausgebildet werden, um für dieses Land zu kämpfen - so auch Violet, die weibliche Protagonistin. Violet ist eine zierliche, unsichere Person und wollte eigentlich Schriftgelehrte werden, wird aber dann zur Drachen-Staffel abkommandiert. Sehr zum Ärger von Xaden - groß, kräftig, mega attraktiv, Rebellensohn, Bad Guy und ein super Drachenreiter. Er hat Angst, dass Violet sein Geschwader schwächt. Aber weit gefehlt, denn Violet erweist sich als sehr gute Drachenreiterin und wird als solche ausgerechnet von dem größten und furchteinflößendsten Drachen ausgewählt.
Cooles Setting mit liebenswerten Drachen
In "Flammengeküsst" geht es um Kämpfe, Geheimnisse, Rebellion und natürlich auch um Liebe - also viele Elemente, die wir schon von anderem großen Reihen kennen. Was genau macht aber die Faszination dieser Reihe aus? Es ist einfach ein cooles Setting. Drachen sind zwar ein bisschen Oldschool-Fantasy, aber Rebecca Yarros hat das richtig gut umgesetzt.
Die Story in Band eins trägt, ist spannend und hat dieses Ninja-Warrior-Element: Die Protagonisten müssen ständig schwierige Prüfungen absolvieren. Und natürlich warten alle darauf, dass Xaden und Violet von "Enemies" zu "Lovers" werden. Aber in Band zwei und drei verliert sich dieser Charme ein bisschen. Da ist vieles redundant, auf der anderen Seite extrem verworren und viel brutaler.
Besondere Aufmachung macht die Reihe zu einem Kunstwerk
Auch die Aufmachung des Buches trägt viel dazu bei, dass man in diese Welt eintauchen kann, und das ist auch ein sehr wichtiges Kaufargument: Jeder Band hat einen Farbschnitt: Im ersten Band war der grün-schwarz, im zweiten rot-lila-schwarz, und im neuen ist es schwarz mit einem goldenen Drachen drauf. Und so wird diese Reihe zu einem Kunstwerk. Man möchte das einfach haben und sich ins Regal stellen. Man möchte das zeigen, man möchte das befühlen.
"Flammengeküsst": Gut, aber nicht genial
Aber ist der große Hype berechtigt? Wenn gemeint ist, ob diese Reihe qualitativ so gut ist, dass man sie sich unbedingt kaufen sollte, dann lautet die Antwort: nein, nicht unbedingt. Das ist eine gute Welt, die Rebecca Yarros da geschaffen hat, und das sind auch coole Protagonisten, die man ins Herz schließt, inklusive der Drachen. Aber es ist nicht so genial konzipiert wie zum Beispiel "Harry Potter".
Aber wenn die Frage lautet, ob ich es gut finde, dass da gerade Millionen Menschen ein fast 1.000-seitiges Buch abfeiern, und zwar nach zwei ebenso dicken Vorgängern, dann sage ich: ja, auf jeden Fall. Dass es ein Buch schafft, so viel Aufmerksamkeit zu generieren, dass junge Menschen dieses Buch wie ein Kunstwerk in ihr Leben aufnehmen, dass es endlose Diskussionen bei TikTok gibt über das Ende von Band drei und Spekulationen darüber, wie es in Band vier weitergeht - das finde ich großartig.
![NDR Logo NDR Logo](/resources/images/logos/ndr_printlogo.gif)