Niederdeutsch-friesischer PEN in Hamburg gegründet
Im PEN-Zentrum International sind über 150 Schriftsteller-Vereinigungen zusammengeschlossen - nun wurde auch ein niederdeutsch-friesischer PEN gegründet. Damit sollen Friesisch und Plattdeutsch als Literatursprachen gefördert werden.
Besser hätte der Ort wohl kaum gewählt werden können: Im Museum für Hamburgische Geschichte wurde der Grundstein gelegt. Ein wichtiger Schritt zum Erhalt beider Sprachen. Initiator ist der neue Präsident des PEN-Zentrums, Leander Sukov.
Es soll ein "etwas anderes" Zentrum sein: "Auf der Beerdigung von Heinrich Peuckmann, dem ehemaligen Generalsekretär des Deutschen PEN-Zentrums, habe ich das vorgeschlagen, weil so viele Menschen verfolgt werden, aufgrund ihrer Wahrnehmung der Muttersprache. Wir sind so super in der Ausstattung der niederdeutschen und friesischen Sprache, mit den mehr als 15 Hochschul-Professoren und mit der Sprachförderung, sodass wir ein Leuchtturm sein können."
PEN will Erbe plattdeutscher Autoren verwalten
Das PEN-Zentrum will die Sprache auch für die Hochliteratur wiedergewinnen und auch das Erbe bedeutender plattdeutscher Autoren der Vergangenheit verwalten. Das freute hier besonders Marianne Ehlers. Sie ist die Vorsitzende der Fehrs Gilde: "Das ist aber eine feine Idee, habe ich gedacht. Wir brauchen für beide Sprachen ganz dringend eine Art Korrektorat oder Lektorat und Übersetzungsarbeit. Das ist das, was fehlt, um gute plattdeutsche Literatur unter die Leute zu bringen."
Wunsch nach Hilfe für unterdrückte und verfolgte Autoren-Kollegen
In der Runde zur Gründungsversammlung sind Autoren, Musiker und auch Verleger dabei. "Literatur kennt keine Landesgrenzen", so steht es in der Charta. Außerdem, dass jedes Mitglied gegen Hass und für das Ideal einer einigen Welt kämpfen muss. Das es aber auch dabei zu Konflikten kommen kann, zeigt der Rücktritt der PEN-Generalsekretärin Regula Venske vor einigen Tagen. Grund waren Nahost-Statements des Londoner PEN-Sekretariats.
Für die Zukunft des niederdeutsch-friesischen PEN-Zentrums wünscht sich der neue Präsident des PEN-Zentrums, Leander Sukov, neben der Sprachförderung, dass es auch weltweit zur Hilfe für unterdrückte und verfolgte Autoren-Kollegen beiträgt.