Meike Werkmeister: Die Bestseller-Autorin aus der Jarrestadt
Mit Titeln wie "Am Horizont wartet die Sonne" oder "Sterne sieht man nur im Dunkeln" schafft es Meike Werkmeister Jahr für Jahr ganz weit nach oben auf die Bestsellerlisten. Die Autorin schreibt ihre Bücher in der Jarrestadt in Hamburg.
Eigentlich kommt Meike Werkmeister aus Münster, aber jetzt will sie aus Hamburg nie wieder weg. In der Jarrestadt ist sie zuhause und hier kommen ihr viele Ideen. "Ich finde, das ist eine ganz besondere Ecke", erzählt sie. "Ich mag sehr gerne die Fleete, die durch Winterhude fließen, ich habe einen Hund und bin dort immer unterwegs, oder auch im Stadtpark. Ich finde Winterhude sehr inspirierend."
Bevor die offene, humorvolle Mittvierzigerin Jahr für Jahr auf den Bestsellerlisten landete, war sie Journalistin. Bei der Frauenzeitschrift "Emotion", bei "Maxim" und auch bei der "Bravo": "Da habe ich vor allem Stars interviewt oder bin zu Videodrehs mitgefahren. Ich war mit Tokio Hotel bei den World Music Awards in London, oder habe mit anderen deutschen Künstlern Tourneen mitgemacht, war im Tourbus dabei."
Riesenhit 2019: "Sterne sieht man nur im Dunkeln"
Fiktives hat sie damals schon geschrieben, nur noch nicht veröffentlicht. 2019 landete Werkmeister mit "Sterne sieht man nur im Dunkeln" einen Riesenhit, seitdem lebt sie vom Schreiben ihrer Romane. Das sei natürlich viel freier als das Arbeiten in einer Magazinredaktion.
Ihr Dresscode ist: gemütlich. "Ich sitze im Schlafanzug am Schreibtisch. Und bin ich ein totaler Morgenmensch. Ich muss morgens sofort an den Schreibtisch, weil ich da die besten Ideen habe. Da bin ich am kreativsten. Sobald mein Sohn zur Schule ist, setze ich mich so, wie ich bin, mit einem Kaffee an den Schreibtisch und lege los."
Meike Werkmeister ist eine Schreib-Maschine
Natürlich gebe es auch Tage, wo sie mal die Wand anstarre, weil ihr nichts einfalle. Aber Werkmeister ist eine Schreib-Maschine. Sieben Romane sind es mittlerweile geworden.
Alle erzählen von selbstbewussten Frauen, die starke Frauenfreundschaften haben. Frauen, die ihr Leben hinterfragen und Entscheidungen treffen, damit sie glücklicher werden. Und am Ende wird alles gut. "Ich glaube, die Leute suchen nach diesem Gefühl, weil es so unsichere Zeiten sind. Die Nachrichten sind so schlecht, die Leute haben Sorgen und Ängste. Ich glaube, dann ist es schön, sich ab und an in so eine andere Welt zu flüchten: Wo man weiß, wenn ich ein Buch von Meike Werkmeister lese, dann kann mir nichts ganz Schlimmes passieren."
Gefühle wecken, ohne kitschig zu sein
Der Erfolg gibt ihr Recht. Manche mögen das, unsachlich, als Kitsch bezeichnen. "Natürlich hört man das nicht gerne, weil das ja auch eine Herabsetzung ist", sagt Werkmeister. Aber in dem Genre gebe es große Unterschiede und man könne es eben auch ohne den ganz großen Kitsch machen.
"Entscheidend ist, dass solche Romane Gefühle in den LeserInnen wecken. Das ist schwieriger, als manche sich das vorstellen. Ich hab ja keine Musik, um das zu verstärken. Ich kann nicht mit Bildern arbeiten, ich kann das nur mit Sprache. Es zu schaffen, dass LeserInnen berührt sind, das schafft man nicht mit Kitsch."
Neuer Roman: "Am Himmel funkelt ein neuer Tag"
Das neue Buch erzählt von einer Frau, der sich in London beruflich und privat ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Hier konnte Werkmeister ihre Großbritannien-Liebe ausleben: "Ich habe ein Semester in England studiert, aber nicht in London, sondern in Stoke-on-Trent. Das ist so, als würde jemand sagen, er studiert in Deutschland. 'Ach, in Berlin? Nee, in Bielefeld.'"
Sie ist wie ihre Bücher: witzig, sympathisch und klug. Meike Werkmeister, die Bestsellerautorin aus der Jarrestadt.