Der Norden liest: Verena Keßler
Verena Keßler hat in Stralsund aus ihrem Roman "Gespenster aus Demmin" über einen Massensuizid 1945 gelesen.
Die Geschichte kennt in der Region fast jeder: Aus Angst vor Gräueltaten und der Rache der Sieger nahmen sich in den ersten Mai-Tagen des Jahres 1945 mehrere hundert Menschen das Leben, die meisten von ihnen Frauen mit Kindern, viele Flüchtlinge aus Hinterpommern, Ost- und Westpreußen. Der Massensuizid von Demmin gilt heute als einer der größten überhaupt in der deutschen Geschichte, es gibt Dokumentarfilme und Sachbücher dazu.
Und nun gibt es auch den Roman einer jungen Autorin. Verena Keßler, Absolventin des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig, hat sich des Themas angenommen, indem sie eine Jugendliche in den Mittelpunkt der Geschichte stellt: "Nachdem ich vom Massensuizid in Demmin erfahren habe, hat mich literarisch vor allem interessiert, welche Rolle das Thema für die Menschen dort heute noch spielt und wie es ist, an einem Ort mit so einer Geschichte aufzuwachsen."
Moderator des Abends war Christoph Bungartz vom NDR Kulturjournal.
Eine Veranstaltung der Reihe "Der Norden liest" des Kulturjournals im NDR Fernsehen und von NDR Kultur unter der Schirmherrschaft der Stiftung Lesen. In Kooperation mit der Kulturkirche Stralsund, dem Kreisdiakonischen Werk Stralsund e.V. und der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken Mecklenburg-Vorpommern.