Lesung: Der Fall Linck - Queer im 18. Jahrhundert
Vor 300 Jahren, am 8. November 1721, wurde Catharina Margaretha Linck auf dem Halberstädter Marktplatz mit dem Schwert hingerichtet. Als sie mit 34 Jahren starb, hatte sie ein höchst abenteuerliches Leben hinter sich.
Unter anderem hatte sie als Mann verkleidet im Spanischen Erbfolgekrieg gekämpft und später ihre Geliebte geheiratet - wofür sie schließlich zum Tode verurteilt wurde.
Catharina Margaretha Linck alias Anastasius Lagrantinus Rosenstengel war die letzte Frau, die wegen so genannter "Unzucht mit einer anderen Frau" in Deutschland, ja in Europa, hingerichtet wurde. Für ihre Biografie "In Männerkleidern" hat sich Angela Steidele auf die Spur dieses ungewöhnlichen Menschen begeben. Und da bei diesem Thema die aktuellen Gender- und Selbstbestimmungsdebatten mit ins Bild kommen, wurde sie auf dem Podium flankiert von Stephanie Weber, die nicht nur Gender- und Medienpädagogin ist, sondern Erfahrungen als "Drag King" mitbringt. Und von Karin Hanczewski, bekannt u.a. als Oberkommissarin Karin Gorniak im "Tatort" aus Dresden und Anfang 2021 beteiligt an der Initiative #actout in der Süddeutschen Zeitung.
Moderation: Julia Westlake vom NDR Kulturjournal.
Eine Veranstaltung der Reihe "Der Norden liest" des Kulturjournals im NDR Fernsehen und von NDR Kultur. Unter der Schirmherrschaft der Stiftung Lesen. In Kooperation mit Kampnagel Internationale Kulturfabrik und den Bücherhallen Hamburg.
Die Veranstaltung wird live gestreamt auf ndr.de/dernordenliest.