Gratis Comic-Tag für Kids: Stöbern, schmökern, mitnehmen
Der zweite Mai-Sonnabend gehört traditionsgemäß den Comics - besser gesagt den Gratis-Comics. Zehn Verlage und mehr als 900 Bibliotheken und Buchhandlungen haben mitgemacht - auch in Norddeutschland.
Neu Wulmstorf liegt eine dreiviertel Stunde Fahrzeit entfernt von Hamburg im nördlichen Niedersachsen. Im Ortskern, neben einem Café und dem Rathaus, ist die Bücherei zu finden. Comics sind hier ein wichtiger Bestandteil des Angebots. "Comics laufen sowieso immer", erzählt Wim Grabowski, der mit der Bücherei erstmals am "Gratis Comic-Tag für Kids" teilnimmt. "Wenn wir uns jetzt mal anschauen, wie viele schon nachgefragt und Flyer mitgenommen haben, hoffe ich auf 50 oder 60 Leute. Das wäre auf jeden Fall ein Erfolg", sagt der 27-Jährige.
Signierstunden, Wettbewerbe und kostenlose Comics
Neben Signierstunden, Wettbewerben und an machen Orten auch Ausstellungen stehen insgesamt 21 Comic-Titel zur kostenlosen Mitnahme bereit. Die Hefte im typischen Micky-Maus-Format sind in diesem Jahr erstmals an die junge Zielgruppe unter zwölf Jahren gerichtet - offiziell. Aber was für Kinder gut ist, kann für Erwachsene nicht schlecht sein. So finden sich zum Beispiel Klassiker wie Spiderman, Batman, Arielle, der 90-jährige Donald und ein Idefix-Heft unter den Titeln.
Aber auch besondere Geschichten wie "Akissi" sind dabei. "Das ist ein Titel von einer französischen Autorin und einem französischen Zeichner", erklärt Dirk Rehn, Chef des Reprodukt Verlages aus Berlin. "Marguerite Abouet ist an der Elfenbeinküste groß geworden und erzählt im Grunde genommen Szenen aus ihrer Kindheit in kurzen achtseitigen Episoden. Akissi ist ein kleines sechsjähriges Mädchen, das sehr anarchisch unterwegs ist. Es gibt sehr lustige Episoden und Familienverhältnisse - das ist einfach sehr lustig und macht sehr viel Spaß."
Es darf geschmökert und geblättert werden
Den findet man auch bei Patrick Wirbeleits und Kim Schmidts "Gorm Grimm" aus dem Hamburger Kibitz Verlag - eine Geschichte über einen tolpatschigen Wikinger, der in der Neuzeit landet. "Elle(s)", die Geschichte über das junge Mädchen mit den gespaltenen Persönlichkeiten, ist genauso dabei, wie das "Detektivbüro Lassemaja" oder Malin Falchs magisches Märchen "Nordlicht". "Eigentlich ist das Prinzip so gedacht, dass es keine Teaser sind, sondern es werden zumindest abgeschlossene Geschichten präsentiert", erklärt Rehn. Wie bei den Manga-Titeln um die "Pokémon" oder die Superheldin Ladybug.
Geschmökert und geblättert wird heute jedenfalls kräftig - auch wenn die Mitnahme von Heften auf drei Titel, wie in Neu Wulmstorf, begrenzt ist. Das Team um Wim Grabowski jedenfalls freut sich auf den Tag: "Ich hoffe auf jeden Fall, dass unsere Tische, die wir hier aufbauen werden, gut leer geräumt sind - das wäre schon ein Erfolg."