(62) Weiße Pizza und Sonderwünsche beim Festival
Knubbel statt Blasen: Die Pizza, die Jan gebacken hat, wirft Fragen auf. Und Festivalmacher Werner Köhler verrät, welchen Wunsch er nicht erfüllen wollte.
Auch Jans neuer Pizzastein hat nichts geholfen: Bevor Daniel an den Belag seiner Pizza Bianca kommt, muss er sich durch daumendicken Teigrand essen. Kulinarisch raffinierter geht es zu im neuen Roman von Martin Walker, dem inzwischen 14. Fall für Dorfpolizist Bruno. Vor lauter Essen und Trinken gerät leider auch der Kriminalfall zu sehr in den Hintergrund. Und wer ist eigentlich Jacqueline?
Zu Gast ist diesmal Werner Köhler, der in einer Eisdiele mit zwei Freunden die lit.cologne erfand, inzwischen Europas größtes Literaturfestival. Ein Mann, deren Kochkünsten selbst T.C. Boyle vertraut. Wie es Köhler damals gelungen ist, Michel Houellebecq nach Köln zu holen und welchen Sonderwunsch er einem seiner Gäste einmal lieber nicht erfüllen wollte, erzählt er im Gespräch mit den Hosts. Literarisch geht es zudem in die Ukraine, mit einem wiederentdeckten Klassiker, und nach Norwegen, mit einem Buch, das zeigt, wie eine Schnepfe ein Leben verändern kann.
Die Bücher der Sendung
- Ursel Scheffler u.a.: "Die Pizza-Bande" (F. Schneider)
- Martin Walker: "Tête-à-Tête. Der vierzehnte Fall für Bruno, Chef de police" (Diogenes)
- Walerjan Pidmohylnyj: "Die Stadt", aus dem Ukrainischen von Alexander Krachtovil, Lukas Joura, Jakob Wunderwald und Lina Zalitok (Guggolz)
- Claudia Schumacher: "Liebe ist gewaltig" (dtv)
- Werner Köhler: "Die dritte Quelle" (Kiepenheuer & Witsch)
- Tarjei Vesaas: "Die Vögel", aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel (Guggolz)
- Ausgelost für die nächste Bestsellerchallenge: Bonnie Garmus: "Eine Frage der Chemie", aus dem Englischen von Klaus Timmermann und Ulrike Wasel (Piper)
Rezept für "Weiße Pizza" von Werner Köhler
Zutaten:
- 280 g Wasser
- 15 g Salz
- 500 g Mehl Tipo 00
- 0,8 g Hefe
- etwas Semola
- Für den Belag: Lardo Colonato, hauchdünn (!) aufgeschnitten
Zubereitung:
In einer Schüssel das Salz im Wasser auflösen. 40 g Mehl sowie die Hefe hinzugeben und in der Küchenmaschine unterarbeiten. Nach und nach das restliche Mehl hinzufügen, bis die Konsistenz des Teigs richtig ist. Der Teig soll weder zu nass noch zu trocken sein. Nun etwa 10 Minuten warten und nach dieser Ruhezeit den Teig intensiv für 10-15 Minuten durchkneten. Es gibt eine Möglichkeit herauszufinden, ob der Teig die optimale Konsistenz hat. Reißt ein Stück vom fertigen Teig ab, nehmt es zwischen Daumen und Zeigefinger eurer beiden Hände und zieht es leicht auseinander. Reißt der Teig, ist er noch nicht, wie er sein sollte. Bildet sich eine Membran, durch die ihr fast hindurchschauen könnt, dann ist der Teig perfekt. Jetzt muss er 2 Stunden ruhen - und zwar unbedingt mit einem feuchten Handtuch abgedeckt, damit die Oberfläche nicht an- oder gar austrocknet. Nach der Ruhephase die Arbeitsfläche fein mit Semola abstäuben und den Teig daraufsetzen. In gleiche Stücke teilen. Alles zwischen 180-250 g geht in Neapel durch. Diese Stücke werden nun zu Kugeln mit glatten Oberflächen geformt und erneut auf eine bestäubte Arbeitsfläche gesetzt. Sie sollen ordentlich Spannung haben, dürfen also keine "offenen Stellen" mehr haben. Bitte ausreichend Abstand zwischen den Kugeln lassen. Wieder mit einem feuchten Handtuch bedecken und weitere 5 Stunden gehen lassen.
Belag: Pizzateig ausziehen mit den Zinken einer Gabel mehrfach einstechen und im heißen Ofen backen. Sobald ihr ihn fertig gebacken aus dem Ofen holt, mit wirklich hauchdünnem Lardo belegen. Der feine Speck schmilzt, wird sofort durchsichtig, sodass man glaubt, die Pizza komme ohne Belag, dafür glänzt und duftet sie wunderbar. Der Geschmack dieser aus den norditalienischen Marmorsteinbrüchen stammenden Delikatesse namens Lardo Colonato ist vollständig in den Teig eingedrungen. Es schmeckt leicht salzig und nach Kräutern
Wenn ich jemand auf dem Wege fragte: Was hast du heute zum Frühstück gegessen?, so antwortete er: La pizza - Was wirst du des Abends essen? La pizza. Aus: Ferdinand Gregorovius: "Wanderjahre in Italien"
Feedback, Anregungen und Ideen? Her damit!
Wer Feedback geben oder eigene Lieblingsbücher nennen möchte, der erreicht die drei Hosts per E-Mail unter eatreadsleep@ndr.de. Der Podcast wird alle 14 Tage freitags um 6 Uhr veröffentlicht und läuft als Gemeinschaftsprojekt unter der NDR Dachmarke - zu hören und hier zu abonnieren - oder aber in der ARD-Audiothek.