"Störgefühl" für das Bismarck-Denkmal: Ideenwettbewerb startet
Das Bismarck-Denkmal im Hamburger Elbpark ist immer wieder Streitpunkt gesellschaftlicher Debatten. Die Stiftung historische Museen in Hamburg (SHMH) hat nun einen Ideenwettbewerb zur Kontextualisierung des Denkmals ausgeschrieben.
Das Bismarck-Denkmal in Hamburg ist für Kritikerinnen und Kritiker - etwa die Initiative "Decolonizing Hamburg" - Ausdruck eines "autoritären Kolonialismus". Sie führen unter anderem die Rolle Otto von Bismarcks bei der Kolonialreichsgründung und der Aufteilung Afrikas unter die europäischen Kolonialmächte auf der "Kongo-Konferenz" an.
Die Frage, wie man mit dem Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark, das derzeit saniert wird, umgeht, beschäftigt auch die Hamburger Politik. Kultursenator Carsten Brosda sprach sich mehrmals gegen einen Abriss aus. Stattdessen solle ein "Störgefühl" geschaffen werden. Anfang Januar startet nun ein Ideenwettbewerb zur Kontextualisierung des Bismarck-Denkmals. "Da geht es um die Frage, welche künstlerische Intervention wird da möglich gemacht, die eine andere Form der Wahrnehmung und auch der Brechung der Wahrnehmung ist", erklärt Brosda.
Ziel des Wettbewerbs: "Das Unsichtbare sichtbar machen"
Künstler und Architekten können im Rahmen des Wettbewerbs Ideen zur Neugestaltung des Denkmals entwickeln. Ziel des Wettbewerbs sei es, "das Unsichtbare sichtbar zu machen". Informationen und künstlerische Interventionen sollen eine kritische Auseinandersetzung mit dem massiven Denkmal und seiner Geschichte eröffnen.
Bis Ende Februar können die Unterlagen eingereicht werden. Danach werden die Teilnehmer für eine zweite Verfahrensphase ausgewählt. Im Sommer gibt es laut Brosda dann die ersten Ergebnisse. Über den Siegerentwurf entscheidet eine Jury mit Expertinnen und Experten aus Kunst, Kultur, Architektur und Geschichte sowie international tätiger Künstler. Der Gewinner des Wettbewerbs erhält 15.000 Euro Preisgeld, Platz zwei bekommt 8.000 Euro und Platz drei noch 4.000 Euro.