Sabine Postel: Beliebt als Serien-Mutter und Tatort-Kommissarin
Sabine Postel stand bereits als Schülerin im WDR Kinderfunk vor dem Mikrofon, besuchte später die Schauspielschule Bochum. Ihren größten TV-Erfolg hatte die Niedersächsin jedoch als Bremer Tatort-Kommissarin Inga Lürsen.
Mehr als 20 Jahre spielte sie die Lürsen-Rolle und löste dabei 39 Fälle - manchmal ruppig, gelegentlich empfindlich, dann wieder radikal und mutig. "Es ist ja nun mal ein hervorstechender Charakterzug meiner Figur, nie locker zu lassen und sich wie ein Bullterrier in die Fälle zu verbeißen", beschrieb die am 10. Mai 1954 in Neustadt am Rübenberge geborene Schauspielerin einmal ihre Rolle.
Als Postel 1997 zum ARD-Flaggschiff kam, war es für sie ein "Ritterschlag". Zu der Zeit ermittelte nur Ulrike Folkerts als Kommissarin Lena Odenthal im Tatort aus Ludwigshafen. Ansonsten waren überwiegend Männer mit grauen Haaren im Krimi-Einsatz.
Anwaltsrolle in Hamburg
Aber Postel ist keinesfalls auf Krimis festgelegt. 1988 spielte sie in Dieter Wedels Fernsehspiel "Wilder Westen inklusive"; von 1993 bis 1996 war sie als Musiklehrerin und Mutter in der beliebten Vorabend-Familienserie "Nicht von schlechten Eltern" zu sehen. Für diese Rolle bekam die damals 40-Jährige den Bambi. Auch auf dem "Traumschiff" übernahm Postel immer wieder Gastrollen.
2008 stieg die Schauspielerin in die Serie "Der Dicke" ein, die in Hamburg spielte. Postel mimte darin die zickige Anwältin Isa von Brede als Pendant zum liebenswerten Verteidiger Ehrenberg (Dieter Pfaff). Nach Pfaffs Tod im Jahr 2013 bekam die Serie einen neuen Titel: "Die Kanzlei", Postel befand sich nun in der Chefrolle. 2022 wurde ein erster Spielfilm zur Serie gedreht.
Außerdem ist die Niedersächsin als Hörspiel- und Synchronsprecherin aktiv - erstmals bereits im Jahr 1976, als sie bei "Der Wind in den Weiden" mitwirkte.
Botschafterin des Vereins für trauernde Kinder und Jugendliche
Privat musste Postel 2003 einen schweren Schicksalsschlag verkraften, als ihr Mann Otto Riewoldt an Krebs starb. Der gemeinsame Sohn Moritz, der inzwischen als Regisseur arbeitet, war damals elf Jahre alt. Durch ihre gemeinsame Trauer war es ihr ein persönliches Anliegen, sich in diesem Bereich zu engagieren: Die Schauspielerin, die inzwischen in Köln lebt, fungiert seitdem als Botschafterin des Vereins für trauernde Kinder und Jugendliche in Bremen.