Nina Hoss: "Ich bin Chopin-Fan!"
Anlässlich ihres neuen Films "Schwesterlein" haben wir mit Schauspielerin Nina Hoss gesprochen und eine neue Seite an ihr entdeckt.
Wie offen Nina Hoss ist, zeigt die Vorgeschichte zu ihrem neuen Film "Schwesterlein". Die Rolle bieten ihr die Regisseurinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond beim Einkaufen an: "Und dann haben wir sie zufällig in einem Laden in Berlin getroffen." "Hallo wir sind schweizerische Filmmakers, haben Sie Zeit für einen Kaffee? Wir schreiben einen Film für Sie."
Nina Hoss erinnert das ungewöhnliche Zusammentreffen so: "Na, man ist perplex. Man weiß erst einmal gar nicht, was man dazu sagen soll. Es war einfach wie so ein Wink des Schicksals, dass sie zu dem Zeitpunkt und an diesem Geschäft vorbeigingen."
2019 Aufnahme in die Oscar-Academy
Das ist der Beginn ihrer Zusammenarbeit: Nina Hoss sagt zu und spielt in "Schwesterlein" eine Frau, die um ihren todkranken Bruder kämpft. Die 45-Jährige verkörpert komplexe Frauenfiguren mit einzigartiger Intensität. Das hinterlässt Eindruck, auch international. 2019 wird sie sogar in die Oscar-Acadamy aufgenommen: "Ich habe es, ehrlich gesagt, aus der Presse erfahren. Anschließend musste ich dann tatsächlich meine Agentin anrufen: 'Du, stimmt das oder ist das ein Aprilscherz?' Wir mussten richtig nachforschen. Aber es stimmte."
Lust aufs Spielen entstand beim Hörfunk
Den Berufswunsch Schauspielerin hat Nina Hoss schon früh. Erste Hörspielrollen spricht sie bereits als Siebenjährige beim SWR ein. "Ich kann mich erinnern, es gab noch diese alten Tonstudios: Wenn da stand, man läuft über Kieselwege, dann war da dieser Kieselweg, du bist ins Bett gegangen, dann war da wirklich ein Bett, dann hast du mit der Decke gekruschelt und so Sachen", erzählt Hoss und ergänzt: "Es war ganz toll, wie spielen. Dadurch, dass meine Mutter am Theater war, habe ich schon sehr früh zugeguckt. Dass ich aber selber etwas gemacht habe, entstand dann beim Hörfunk."
Gemeinsame Aufnahmen mit den "Manic Street Preachers"
Die Schauspielerin lässt sich immer wieder auf Neues ein. So nimmt sie mit der britischen Rockband "Manic Street Preachers" den Song "Europa geht durch mich" auf, deren Produzent ihr Mann Alex Silva ist.
"Irgendwie hat dieses Lied mir wirklich die Möglichkeit gegeben, Dinge zu erleben, wofür ein Musiker sein ganzes Leben arbeitet", fasst Hoss ihr Intermezzo zusammen. Der Höhepunkt ist eine Auftrifft auf dem berühmten Glastonbury Musikfestival vor 40.000 Zuschauern: "Und es ist so lustig, was da dann angeknipst wird: ein Entertainer-Gen oder was man da in sich trägt. In dem Moment, wo er 'And Nina Hoss!' sagte, bin ich auf die Bühne raus. Es bleibt einem nichts anderes übrig. Man muss in die Vollen gehen, sonst macht das alles überhaupt keinen Sinn."
Nina Hoss und die Rockmusik. War das eine einmalige Angelegenheit? "Ich gucke, was kommt", lacht Hoss und fügt hinzu: "Also, ich bin dem gegenüber nicht verschlossen. Sagen wir es mal so."
Für ihre Arbeit lässt sie sich aber auch von klassischer Musik inspirieren: "Ich bin Chopin-Fan! Und Beethoven tatsächlich ... diese Sachen von ihm, die einem so nach oben peitschen, das liebe ich total."
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