Er schockierte, provozierte, nichts wollte er beschönigen: Horst Janssen. Ein riesiges Werk hat der 1929 in Hamburg geborene Künstler hinterlassen: 20.000 Zeichnungen und Aquarelle, 3000 Radierungen, dazu kommen Bücher, Plakate, Illustrationen. Seinen künstlerischen Durchbruch schaffte Horst Janssen 1965 mit einer Werkschau, die die Kestner Gesellschaft in Hannover veranstaltete. Danach folgten Ausstellungen auf der Biennale in Venedig, dort erhielt er den Großen Preis für Graphik, oder in Kassel bei der documenta. Horst Janssen führte ein ungezähmtes Leben, oft im Rausch mit Alkohol und vielen Musen, Frauen, die ihn inspirierten und seine Werkphasen begleiteten. Nach seinem Tod, 1995, wurde in Oldenburg im Jahr 2000 das Horst-Janssen-Museum eröffnet.
Jutta Moster-Hoos war von Beginn an dabei, zunächst als wissenschaftliche Leiterin, seit 2010 ist sie Direktorin des Museums und engstens vertraut mit den Arbeiten von Horst Janssen. Viele Ausstellungen über den exzentrischen Künstler hat Moster-Hoos in ihrem Haus gezeigt und immer wieder findet sie eine neue Facette. Das Werk des Künstlers ist also längst noch nicht auserzählt.