Hollywood: Nach Autoren-Streik sorgt Klage gegen OpenAI für neuen Wirbel
Der monatelange Streik der Drehbuchautor*innen in Hollywood scheint zu enden. Aber eine Klage literarisch Schreibender wie "Game of Thrones"-Autor George R.R. Martin gegen ChatGPT führt erneut zu Spannungen.
Der monatelange Streik der Drehbuchautor*innen in Hollywood scheint ein Ende zu haben. Nach fünf Tagen Verhandlungen haben sich die Gewerkschaft der Drehbuchautor*innen und die großen Studios und Streaming-Anbieter in den USA auf ein gemeinsames Papier einigen können.
Die Details des Deals sind noch nicht bekannt. Allerdings ist der Streik damit noch nicht beendet. Denn die Mitglieder der Gewerkschaft müssen dem Deal noch zustimmen. Bis alles finalisiert ist, kann es noch einige Tage dauern. Sollte das passieren, wird das Papier wahrscheinlich auch als Blaupause für die Verhandlungen zwischen Schauspielergewerkschaft und Studios genutzt. Doch trotz der möglichen Einigung kommt die Autor*innenszene Hollywoods nicht zur Ruhe.
Vorwurf von Urheberrechtsverletzungen: Klage gegen Firma OpenAI
"Game of Thrones"-Autor George R.R. Martin und andere Autor*innen haben die Firma OpenAI wegen der Verletzung geistigen Eigentums verklagt. In der bei einem Bundesgericht in New York eingereichten Sammelklage werfen der US-Schriftstellerverband Authors Guild und weitere Autoren dem kalifornischen Start-up vor, ihre Bücher ohne ihr Einverständnis zum Trainieren von Künstlicher Intelligenz verwendet zu haben. Diese seien aber urheberrechtlich geschützt.
Das "Herzstück" der großen Sprachmodelle, mit denen ChatGPT trainiert werde, beruhe auf "systematischem Diebstahl im großen Stil", heißt es in der Klage. Diese Sprachmodelle "gefährden den Lebensunterhalt von Schriftsteller*innen, da sie es jedem erlauben, automatisch und kostenlos (oder sehr billig) Texte zu erstellen, für die sie sonst Autor*innen bezahlen müssten".
Texte für Training der KI genutzt
OpenAI hat mit Texten, die online zu finden waren, das Sprachmodell für ChatGPT gefüttert. Der Algorithmus ermöglicht es dem Chatbot, mit Nutzer*innen über textbasierte Nachrichten zu kommunizieren. Welche Websites und Schriften dafür verwendet wurden, hat OpenAI aber nie genau offengelegt.
Mit Hilfe von ChatGPT ließen sich Inhalte erstellen, die den Stil von Schriftsteller*innen nachahmten, führten die Kläger weiter aus. "Perverserweise" mache das vorsätzliche Kopieren damit die "Werke der Kläger zu Motoren ihrer eigenen Zerstörung". Die Kläger fordern neben Schadenersatz, dass ihre urheberrechtlich geschützten Bücher "ohne ausdrückliche Genehmigung" nicht zur Entwicklung der Algorithmen für die generative KI-Technologie verwendet werden dürfen.
OpenAI teilte am 20. September 2023 mit, das Unternehmen respektiere die Rechte von Schriftstellern und Autoren und glaube, dass sie von KI-Technologie profitieren sollten. Es gebe produktive Gespräche mit kreativen Schöpfern weltweit, darunter auch mit Authors Guild, Amerikas ältester und größter Berufsorganisation für Schriftsteller. Es werde kooperativ daran gearbeitet, die Bedenken hinsichtlich Künstlicher Intelligenz zu verstehen und darüber zu diskutieren.