Fotografien hängen im Rahmen einer Ausstellung an einer Wand. © NDR Foto: Maybrit Nolte

Friedenspreis für Fotografie geht an deutsch-ukrainisches Team

Stand: 04.05.2023 21:09 Uhr

Auszeichnung für ein deutsch-ukrainisches Projekt: Die Fotografen Sebastian Wells und Vsevolod Kazarin haben den Deutschen Friedenspreis für Fotografie der Stadt Osnabrück gewonnen.

Beide Künstler wurden für die Fotoserie "Young People Photographed in Kyiv, April and May 2022" ausgezeichnet. Diese zeigt junge Menschen in den Straßen von Kiew. Die Gesichter der Menschen zeigen laut Jury den Schock über die Invasion, aber auch Entschlossenheit und Widerstandskraft. Beide Fotografen würden mit ihren Werken inmitten des Krieges in der Ukraine ein starkes und hoffnungsvolles Zeichen setzen, hieß es. Das Projekt zeige die Kraft des Mediums Fotografie als eine grundlegende Form des Widerstands gegen Tyrannei, Krieg und Unterdrückung.

Preisübergabe ohne Kazarin

Der aus Berlin stammende Wells hatte den ukrainischen Fotografen Kazarin während einer Reise nach Kiew kennengelernt. Gemeinsam hätten sie in den Straßen der vom Krieg betroffenen Stadt nach jungen Leuten gesucht, die sich durch ihre Ausstrahlung oder ihre Kleidung aus der Masse heraushoben. "Wir wollten zeigen, was es zu verteidigen gilt, um in einem unabhängigen Land weiterleben zu können", sagte Wells, der den Preis am Donnerstagabend entgegennahm. Der in einem Vorort von Kiew lebende Kazarin konnte nicht zur Preiseübergabe kommen - ihm war die Ausreise verweigert worden.

Nachwuchspreis für Serie über Vergewaltigungsopfer

Der Friedenspreis für Fotografie ist mit 10.000 Euro dotiert und wird von der Stadt Osnabrück gemeinsam mit dem Papierhersteller Felix Schoeller vergeben. In diesem Jahr wurden 2.000 Arbeiten von Fotografen aus 98 Ländern eingereicht. Preise wurden in vier Kategorien vergeben. Neben Fotojournalismus, Nachhaltigkeit und Porträt wurde auch die beste Nachwuchsarbeit geehrt. Diese Auszeichnung erhielt die ghanaisch-deutsche Fotografin Lisa Marie Asubonteng. Die Fotos der 25-Jährigen zeigen Frauen in Ghana, die vergewaltigt wurden. Sie hat etwa 100 Frauen fotografiert - die jüngste ist elf Jahre alt.

Bilder der Gewinner und aller Nominierten sind bis zu 6. August im Museumsquartier Osnabrück zu sehen.

Jederzeit zum Nachhören
Das historische Rathaus von Osnabrück. © Stadt Osnabrück, Referat Medien und Öffentlichkeitsarbeit Foto: Dr. Sven Jürgensen
8 Min

Nachrichten aus dem Studio Osnabrück

Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15:00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. 8 Min

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Osnabrück | 05.05.2023 | 08:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Fotografie

Ausstellungen

Eine Grafik zeigt einen Lorbeerkranz auf einem Podest vor einem roten Hintergrund. © NDR

Legenden von nebenan: Wer hat Ihren Ort geprägt?

NDR Kultur erzählt die Geschichte von Menschen, die in ihrer Umgebung bleibende Spuren hinterlassen haben - und setzt ihnen ein virtuelles Denkmal. mehr

Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an! mehr

NDR Kultur App Bewerbung © NDR Kultur

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger. mehr

Mann und Frau sitzen am Tisch und trinken Tee. © NDR Foto: Christian Spielmann

Tee mit Warum - Die Philosophie und wir

Bei einem Becher Tee philosophieren unsere Hosts über die großen Fragen. Denise M‘ Baye und Sebastian Friedrich diskutieren mit Philosophen und Menschen aus dem Alltag. mehr

Mehr Kultur

Hugh Grant steht vor einer Holztür in einem Berliner Hotel © picture alliance/dpa | Christoph Soeder Foto: Christoph Soeder

Hugh Grant über Panikattacken und seinen Horrorfilm "Heretic"

In "Heretic" spielt Hugh Grant einen psychopathischen Serienmörder. Ein Gespräch mit dem 64-Jährigen über Ängste, Bösewichte und die Freundlichkeit seiner Kinder. mehr