Noch erleben wir ein überraschend kühles Frühjahr. Doch die Erinnerungen an überdurchschnittlich heiße Sommer sind frisch. Und sie stehen unter den Vorzeichen des Klimawandels, der sich beunruhigend rasch beschleunigt. Entsprechend präsent ist das Thema in der Öffentlichkeit: Während in Berlin Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" viele Bürger gegen sich aufbringen, schlägt der Streit um ein Flüssiggas-Terminal vor Rügen weiterhin hohe Wellen. Die Kritik der Inselbewohner gilt der Gefährdung des Tourismus. Sie richtet sich aber auch gegen einen befürchteten Rückschlag in Sachen Energiewende.
Die Journalistin und Publizistin Ulrike Herrmann versteht den Protest – und sieht ihn doch mit Skepsis. Sie findet, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Und sie schlägt einen großen Bogen – von den Protesten auf Rügen zu den gedanklich wie praktisch unbewältigten Herausforderungen eines Übergangs von der Wachstumswirtschaft zu einer klimaschonenden Kreislaufwirtschaft.